1971 war der aus Pula (Istrien) stammende Kolic ins Burgenland gekommen. „Gemeinschaft leben“, das sei sein Motto zur Primiz gewesen und er sei es auch heute noch, sagt Kolic.
Festgottesdienst zum Jubiläum nicht bewilligt
Zum 50-jährigen „Dienst-Jubiläum“ wollte er am 12. September in der Großwarasdorfer Kirche einen Festgottesdienst abhalten. Wie in solchen Fällen üblich, habe er Anfang August in der Pfarre um Genehmigung angesucht, schildert Kolic dem KURIER.
Eine Antwort habe er bis heute nicht erhalten. Für ihn ein Zeichen, dass das Begehr nicht bewilligt werde. Ob er mit dem Einverständnis gerechnet habe? „Ich kenne meine Firma“, sagt Kolic kryptisch.
Linzer wollte seinem früheren Lehrer dennoch ein schönes Fest ermöglichen und organisierte eine Privatveranstaltung vor der Kultureinrichtung Kuga.
Von der Gemeinde sei die Veranstaltung abgesegnet worden, vonseiten des Dekanats nicht. Kolic dürfe die Messe vor der Kuga nicht lesen. Halte er sich nicht daran, so dürfe er in der gesamten Diözese keine Messe mehr halten, sei ihm telefonisch mitgeteilt worden.
Kolic hat den Gottesdienst vergangenen Sonntag dennoch abgehalten. Etwa 400 Gäste aus dem ganzen Bezirk seien gekommen, so Linzer.
Aus der Diözese heißt es auf Anfrage, dass der Pfarrseelsorger Kolic „aufgrund des ultimativen Charakters des Schreibens“ nicht geantwortet habe. „Dem Pfarrseelsorger wurde nämlich eine kurze Frist gesetzt, binnen der er zustimmen hätte sollen (...).“ Zudem sei „eine katholische Messfeier niemals eine reine Privatveranstaltung“.
In Großwarasdorf sei nun „die Volksseele am Kochen“, sagt Stefan Bantsich, Ortsvorsteher des Großwarasdorfer Ortsteils Nebersdorf. „Es ist enttäuschend, wenn ein Pfarrer 50 Jahre lang den Menschen dient und dann bekommt er nicht einmal die Genehmigung für das Abhalten einer Messe“, so Bantsich. Er und „alle Ortsverantwortlichen“ wollen nun das Gespräch mit Bischof Ägidius Zsifkovics suchen.
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