90 Wohnungen in allen Bezirken: Land schafft Anreiz für billige Mieten

15 kleine Wohnhäuser zu je sechs Wohnungen sollen quer durchs Land errichtet werden
Geplant sind 15 Wohnhäuser. Die monatliche Miete soll pro Quadratmeter unter fünf Euro liegen.

Im Burgenland wohnt man schon jetzt am günstigsten: Die durchschnittliche Miete inklusive Betriebskosten betrug laut Statistik Austria im 2. Quartal 2016 pro Quadratmeter 5,55 Euro, in Salzburg waren es mehr als 9 Euro, bundesweit im Schnitt 7,34 Euro.

Ab 1. November startet das Land mit "Gemeinde-Call" eine neue Aktion im Rahmen der Wohnbauförderung, die monatliche Mieten unter fünf Euro vorsieht. "Wir setzen einen Schwerpunkt, damit Wohnen leistbar bleibt", begründete Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) am Montag. "Wir drücken damit massiv auf die Mieten". Zusätzlich werde mit der Initiative auch ein Impuls für die heimische Bauwirtschaft gesetzt.

15 Wohnhäuser

In Kooperation mit Gemeinden und gemeinnützigen Bauvereinigungen aus dem Burgenland sollen insgesamt 15 Wohnhausanlagen mit je sechs Wohnungen quer durchs Land errichtet werden. In Summe stelle das Land dafür vier Millionen Euro bereit, ergänzte Claudia Pingitzer, Leiterin der Wohnbauförderung des Landes.

Die 90 Wohnungen haben eine Wohnnutzfläche zwischen 58 und 65 Quadratmeter. Die Anmeldefrist für interessierte Kommunen und gemeinnützige Bauträger läuft bis Ende des Jahres, bis März 2017 müssen dann im Wohnbauförder-Referat des Landes alle Unterlagen eingelangt sein. Den Kommunen obliegt es am Ende auch, die fertigen Wohnungen an Mieter zu vergeben.

Erste Voraussetzung ist die Bereitschaft der Gemeinde, ein Grundstück zur Verfügung zu stellen. Dann sind die Genossenschaften am Zug, denn die Baukosten dürfen 1300 Euro pro Quadratmeter nicht überschreiten. Dafür liegt der maximale Fördersatz bei mehr als 50 Prozent, denn bis zu 700 Euro je werden gewährt. Das Darlehen läuft 38,5 Jahre mit einem Zinssatz zwischen 0,5 und 2,5 Prozent.

Kein Eigentum

Die Mieter müssen keine Eigenmittel beisteuern, nur eine Kaution von maximal 1000 Euro ist zu hinterlegen. Die monatliche Miete (ein Wohnungskauf ist nicht vorgesehen) für eine 58--Wohnung bleibt bei Einhaltung der Obergrenze von fünf Euro je Quadratmeter unter 290 Euro (ohne Betriebskosten und Mehrwertsteuer). Senken die Genossenschaften den maximalen Zinssatz von 3,5 Prozent, den sie von den Mietern verlangen können, sinkt die Miete weiter. "Gehen die gemeinnützigen Bauvereinigungen auf das jetzige Niveau der Zinsen am Kapitalmarkt, wären 4,15 Euro Miete je Quadratmeter möglich", betont Pingitzer.

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