1989: Ex-Polizist rollt die Geschichte mit Zeitzeugen auf

1989: Ex-Polizist rollt die Geschichte mit Zeitzeugen auf
Wolfgang Bachkönig hat für sein Buch Dutzende Zeitzeugen zum „Sommer 1989“ interviewt.

Die Geschichte von Flucht und Vertreibung hat den Polizisten im Ruhestand nie losgelassen. Wolfgang Bachkönigs Großeltern waren im Jahr 1946 aus dem ungarischen Ort Balf vertrieben worden. „Das Thema hat mich persönlich schon immer beschäftigt.“

Das Jahr 1989 ist dem Burgenländer noch gut in Erinnerung. Nur wenige Kilometer von jenem geschichtsträchtigen Ort bei Klingenbach entfernt hat der Beamte Dienst versehen. „Es war sehr emotional. Die Leute hier in den burgenländischen Dörfern haben sich solidarisch erklärt mit den Flüchtlingen und haben Lebensmittel und Kleidung für sie gesammelt.“

1989: Ex-Polizist rollt die Geschichte mit Zeitzeugen auf

Bachkönig mit seinem Druckwerk.

In seinem Buch „Sommer 1989“, das er im Juli präsentieren wird, hat der Pensionist die Geschichte in seines Heimatlandes Burgenland neu aufgerollt. Rund 100 Zeitzeugen habe er kontaktiert, erzählt er. Die Recherchen erstreckten sich über Jahre. Es sind sehr persönliche Schicksale, die in seinem Buch Zeugnis vom Fall des Eisernen Vorhanges geben. Mit einigen Betroffenen von damals hat Bachkönig Interviews geführt. 94 Jahre ist die älteste der interviewten Zeitzeuginnen, acht Stunden lang dauerte das längste Recherchegespräch. Gesammelt hat der Autor auch 200 Fotos aus jener Zeit. „Jedes Schicksal hat mich tief berührt.“

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