72-Jähriger erschoss seine Frau

Symbolbild
Schreckliche Bluttat in Reisenberg: Ernst P. erschoss seine schwer kranke Frau und anschließend sich selbst.

Pure Verzweiflung über den Gesundheitszustand seiner pflegebedürftigen Frau dürfte am Sonntag einen Ehemann in Niederösterreich zu einer schrecklichen Bluttat in Reisenberg (Bezirk Baden) veranlasst haben.

Wie so oft wollte der gemeinsame Sohn den Eltern auch am Sonntag das Mittagessen ins Haus bringen. Dort entdeckte er den Vater tot im Vorraum, die 72-jährige Mutter lag erschossen im gemeinsamen Ehebett. Vorausgegangen dürfte der Tat eine schwere Krankheit der Ehefrau sein, Ernst P. (72) wollte den Qualen seiner schwer kranken Gattin Irmgard offenbar ein Ende setzen, heißt es aus Polizeikreisen. Erst vor einem Jahr hatte sie einen schweren Schlaganfall erlitten und ist seitdem auf fremde Hilfe angewiesen.

Mit einer Faustfeuerwaffe dürfte Ernst P. den Entschluss gefasst haben, den Qualen ein Ende zu setzen. Mit der auf ihn registrierten Pistole ging er ins Schlafzimmer und erschoss seine Frau, anschließend richtete er sich selbst.

Herbeigeeilte Rettungskräfte und der Notarzt konnten nur noch den Tod des Ehepaares feststellen, ein Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes versorgt zurzeit die geschockten Angehörigen.

Entsetzen

"Für uns kommt diese Tat völlig unerwartet", schildert Vizebürgermeister Robert Beierl. "Ich bin sehr betroffen, das Ehepaar war in der ganzen Gemeinde bekannt und beliebt." Beierl weiter: "Erst vor Kurzem hat der Bürgermeister für die kranke Frau ein Bankerl vor dem Haus aufstellen lassen, damit sie weiterhin was vom Dorfleben mitbekommt und nicht so weit gehen muss." Über das Motiv rätselt man in der kleinen Gemeinde. "Ich hätte das nie geglaubt, mich hat die Nachricht umgehaut", schildert ein Reisenberger. Zu Redaktionsschluss ermittelte das Landeskriminalamt noch die genauen Tat-Umstände.

Kommentare