Gabriele Kuhn

Stellvertretende Chefin des FREIZEIT-Magazins, Sex-Kolumnistin, Buchautorin, Mutter zweier Kinder. Beim KURIER ist sie seit 1995.

Wer weiß, vielleicht war sie in ihrem früheren Leben eine Nixe. Oder zumindest ein Seestern. Der Magie des Meeres fühlt sich Gabriele Kuhn in jedem Fall ausgeliefert. Dort zieht es sie hin, dort will sie sein. Sie mag das Grenzenlose, das Unberechenbare, die Tiefe, das Plantschen in der Bucht, den Strandlauf. Dort ist sie mit sich und der Welt auf einer Wellenlänge. Und wenn später auf dem Tisch der Taverne neben der Fischplatte auch noch ein krachkaltes Glas Weißwein steht, dann nennt sie das gerne Leben.

Und in diesem Leben gibt es keinen Platz für Akribie, kein Sehnen nach Perfektion, keine Lust auf Entwicklung. Am Meer kann sie mehr denn je die eigene Mitte finden. Ohne viel darüber nachdenken zu müssen. Und doch bleibt Gabriele Kuhn auch (oder besonders) in Genuss und Müßiggang ihrem unausgesprochenen Prinzip treu – wenn schon, dann g’scheit.

Die halbe Sache ist ihr fremd, an der Oberfläche verliert sie das Gleichgewicht, Small Talk treibt sie zum Hinterausgang. „Egal, was ich tue, ich will und brauche intensive Auseinandersetzung.“

In diesem Sinne ist sie mit ganzem Herzen Mutter. Eine Rolle, die sie kreativ, kommunikativ und fröhlich anlegt. Stolz ist sie sowieso. Ihr Sohn Stefan hat im Juni die Matura gemacht, ihre Tochter Katharina kommt im September in die Schule. „Jetzt fängt das ganze Spiel wieder von vorne an.“ Eine Schulpause war dieser Mama nicht vergönnt. Irgendwie typisch.
Aber wenn schon, dann g’scheit.

Ob als Medizinjournalistin, die die Leser an ihrem eigenen nahezu manischen Wissensdurst Teil haben lassen will, um sie „informell und emotionell zu berühren“; als stellvertretende Chefin der FREIZEIT, deren fast schon ungeduldige Kreativität so manchen Kollegen aufstöhnen lässt. Oder als Sex-Kolumnistin, die mit sprachlicher Leichtigkeit in schwierigste Themenbereiche eindringt, um erotischer Schärfe scharfsinnig und augenzwinkernd zu begegnen.

Gabriele Kuhn hat (auch als Autorin ihres Buches „Lustsprünge“) Spaß daran, am Grat zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und wortwitzigen Schlussfolgerungen zu spazieren. „Das journalistische Spektrum ist hier unendlich, und das fasziniert mich jede Woche aufs Neue.“

Neben Beruf und Familie lernt die ehemalige Werbetexterin gerade für die Prüfung zur Shiatsu-Praktikerin. Sie memoriert seit drei Jahren Meridiane, und sucht in der Welt ihrer Freunde nach Gallenblase 30 und Magen 36 – das Chi muss fließen, Lebensenergie ist gefragt. „Die chinesische Medizin ist voller spannender Geheimnisse – das fernöstliche Wissen um bewusstes Sein bereichert mich und bringt meine Gedanken zur Ruhe.“

Aber wenn schon, dann g’scheit.Und wenn’s am Ende nur das Unkrautrupfen im Garten ist. Oder Qi Gong mit Wien-Blick. Oder der frühmorgendliche Spaziergang mit der jungen Hündin Mimi. Oder einfach die Planung für den Urlaub . . . am Meer.

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