Flughafen Wien: Neuer Flug in die geheimnisvolle Stadt Ürümqi
Von Kid Möchel
Tokio, Montreal, Toronto und Ürümqi - das sind die neuen Langstreckenflüge, die von Wien-Schwechat heuer abheben. Auch die Billig-Airlines Level, Wizz Air, Laudamotion/Ryanair, Vueling und Volotea verdichten ihr Abflug-Netz ab Wien ganz ordentlich. Kennen Sie überhaupt die Stadt Ürümqi? Nein, Sie wissen auch nicht, wo sie liegt? Ist nicht weiter wichtig. Dafür können Sie ab Juni mit der China Southern Airlines drei Mal pro Woche von Wien nach Ürümqi fliegen. Die nordwest-chinesische Industriestadt (Entfernung: 5300 Kilometer) liegt an der legendären Seidenstraße und ist ein neues Langstrecken-Ziel von Wien aus.
Etliche neue Destinationen und 30 Prozent Wachstum bei den Billigairlines werden auch heuer die Geschäfte des Flughafen Wien befeuern.
„Mehr Städte werden zu günstigen Preisen angeflogen“, sagt Flughafen-Vorstand Julian Jäger. Und Vorstand Günther Ofner fügt hinzu: „Alleine im Jänner stieg die Passagierzahl um 25 Prozent, das stimmt uns für 2019 optimistisch.“ Ein Problem bereitet etwas Bauchweh: die Flugverspätungen. Sie wird es auch künftig geben, die erhöhten Kosten will man mit besserer Personalplanung eindämmen.
Unterm Strich sollen heuer 30 Millionen Reisende in Wien abgefertigt werden, das ist ein Plus von zehn Prozent. Doch das kräftige Wachstum durch die Low-Cost-Carrier wird sich durch die Marktsättigung 2020 einbremsen. Kalkuliert wird fortan mit drei Prozent Zuwachs pro Jahr.
„Aber auch dafür müssen wir rechtzeitig vorsorgen“, sagt Jäger. Bis zum Jahr 2028 wird die Flughafen Wien AG rund 2,6 Milliarden Euro in den Airport-Ausbau stecken. „Nicht nur den Luftfahrtbereich, sondern auch die Airport-City werden wir weiterentwickeln“, sagt Ofner. Zehn neue Unternehmen werden heuer angesiedelt, der neue Officepark 4 wird im Mai 2020 eröffnet; zwei neue Hangars werden bis Herbst 2019 errichtet und ein drittes Hotel ist in Planung.
Neue Abfahrt für Lkw
Außerdem wird der Terminal 2 erweitert und eine zusätzliche Gepäckausgabe installiert. Die umfangreichen Erweiterungen finden vor allem im östlichen Bereich des Flughafens statt. Der Airport hat rund 30 Hektar für sein Wachstumspaket zur Verfügung, die laut Ofner „sofort verbaut werden können“.
Dafür muss aber auch die Straßeninfrastruktur ausgebaut werden. Laut Ofner ist eine zusätzliche Autobahnabfahrt hinter der OMV-Raffinerie angedacht, um den Schwerverkehr von der Hauptzufahrt abzukoppeln und in den Cargobereich abzuleiten. Zugleich soll ein bewachter Lkw-Parkplatz errichtet werden.
Asfinag-Manager Rainer Kienreich bestätigt, dass es konstruktive Gespräche mit dem Flughafen-Management gibt. „Wir arbeiten an einer Vorstudie“, sagt Kienreich zum KURIER. „Die technischen Möglichkeiten werden abgeklopft und eine Verkehrsuntersuchung durchgeführt.“ Am Ende muss auch geklärt werden, wer welche Kosten bei diesem Projekt trägt.