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Will Smith: Der wahre Grund für seinen Ausraster?

Als sich Chris Rock auf Kosten Jada Pinkett Smiths bei den Oscars amüsierte, tickte Will Smith völlig aus. Rock hatte sich in seiner Funktion als Oscar-Moderator scherzhaft zu den abrasierten Haaren Pinkett Smiths geäußert, die unter kreisrundem Haarausfall leidet - woraufhin ihr Mann wütend auf die Bühne stürmte und seinem Kollegen eine schallende Ohrfeige verpasste. Kurz nach dem Vorfall gewann der Schauspieler den Oscar als bester Hauptdarsteller für seine Rolle in "King Richard". In seiner Dankesrede stellte er sich als Beschützer dar und schien den Ausfall verteidigen zu wollen. Am Montag entschuldigte er sich bei Chris Rock via Instagram. Der Vorfall sei ihm peinlich.

Will Smith: Traumatischer Vorfall in seiner Kindheit 

Obwohl Will Smith Insidern zufolge schon seit Jahren nicht mehr gut auf Chris Rock zu sprechen sein soll - weil sich dieser bereits bei den Oscars 2016 eine abfällige Bemerkung über Jada erlaubt hatte, könnte der Ausraster des Oscar-Preisträgers aber auch einen anderen Grund haben. So kommen nun Details aus dem Leben des Schauspielers an die Oberfläche, die als Hinweis auf sein Verhalten bei den Academy Awards interpretiert werden könnten. Mit seiner Gewaltattacke auf Rock hat Smith eindeutig eine Grenze überschritten. Sein Wunsch, seine Frau zu beschützen, könnte seinen Ursprung jedoch in der schwierigen Kindheit des 53-Jährigen haben.

In seiner kürzlich erschienenen Autobiografie "Will" beschreibt Smith detailliert die körperliche Misshandlung, die seine Mutter durch seinen Vater erlitten hat, und wie ihn seine Unfähigkeit, seine Mutter als Kind zu "beschützen", seitdem verfolgt hat.

"Als ich neun Jahre alt war, sah ich zu, wie mein Vater meiner Mutter so heftig gegen den Kopf schlug, dass sie zusammenbrach", erzählt Will Smith in seinem Buch. "Ich habe gesehen, wie sie Blut gespuckt hat. Dieser Moment in diesem Schlafzimmer hat wahrscheinlich mehr als jeder andere Moment in meinem Leben definiert, wer ich bin."

Dass er seine Mutter nicht beschützte, kann sich Will Smith nicht verzeihen

Bis jetzt kann es sich der preisgekrönte Schauspieler nicht verzeihen, dass er seiner geliebten Mutter damals nicht helfen konnte. 

"Bei allem, was ich seitdem getan habe – den Preisen und Auszeichnungen, den Scheinwerfern und der Aufmerksamkeit, den Charakteren und dem Lachen – gab es eine subtile Reihe von Entschuldigungen an meine Mutter für meine Untätigkeit an diesem Tag", gesteht Smith in seinem Buch.

Er wirft sich vor: "Dass sie in diesem Moment im Stich gelassen wurde. Weil ich es nicht geschafft habe, meinem Vater die Stirn zu bieten. Weil du ein Feigling bist."

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Als er den Oscar entgegennahm, erklärte Will Smith in seiner Ansprache, größtenteils unter Tränen: "Ich bin in meinem Leben dazu berufen, Menschen zu lieben und Menschen zu beschützen. Ich weiß, dass man dafür in Kauf nehmen muss, dass man beschimpft wird, dass Leute verrückt über dich reden."

Vom Verhalten ihres Sohnes bei den diesjährigen Oscars zeigte sich Will Smiths Mutter Caroline Bright übrigens überrascht. Sie kenne William eigentlich als einen "sehr ausgeglichenen Menschen", erzählte sie nach den Academy Awards in einem Interview. "Das ist das erste Mal, dass ich ihn ausrasten sah. Das erste Mal in seinem Leben. Ich habe ihn noch nie so etwas tun sehen", stellte sie klar.