Michelle Obama über Eheprobleme: "Ich konnte ihn 10 Jahre lang nicht ausstehen"
Barack und Michelle Obama lernten einander 1989 in einer Anwaltskanzlei in Chicago kennen. 1992 haben sie geheiratet. Zusammen ziehen sie die beiden Töchter Malia und Sasha groß. Das geschätzte Nettovermögen des Paares liegt Berichten zufolge mittlerweile bei rund 70 Millionen Dollar. Die Karriereleiter emporzuklettern, forderte aber auch seinen Tribut. Den Spagat zwischen Familienleben und politischer Karriere zu meistern, war für den ehemaligen US-Präsidenten und seine Frau nicht immer einfach. In seinen Memoiren "A Promised Land" erzählt der zweifache Vater Barack, wie sehr seine politischen Ambitionen seine Ehe mit Michelle Obama belastet haben. Diese gab nun ebenfalls seltene Einblicke in Zeiten, in denen die Karrierepläne ihres Ehemannes ihre Beziehung auf die Probe gestellt haben.
Michelle Obama: Töchter waren als Kinder "Terroristen"
Michelle Obama, die aktuell ihr neues Buch "The Light We Carry" bewirbt, verriet gegenüber Revolt, wie schwer es zuweilen für sie war, für ihre beiden Töchter da zu sein als diese noch klein waren, während ihr Gatte an seiner politischen Laufbahn bastelte und auch sie ihre beruflichen Ambitionen verfolgte.
Erschwerend sei hinzugekommen, dass die Töchter als Kinder nicht gerade einfach waren. "Kleine Kinder, das sind Terroristen. Sie haben Forderungen. Sie reden nicht. Sie sind schlechte Kommunikatoren. Sie weinen die ganze Zeit", so Obama scherzend. "Sie sind irrational. Sie sind bedürftig. Und du liebst sie. Und deshalb kann man ihnen keinen Vorwurf machen, oder? Also richtet ihr euren Zorn aufeinander", führte sie aus.
Nach fünf Jahren dachte Obama: "Ich kann es nicht ertragen"
Vor allem, als ihr Mann Präsident wurde, wurde ihre Beziehung einmal mehr auf den Prüfstand gestellt. Malia und Sasha, heute 24 und 21 Jahre alt, waren sieben und zehn Jahre alt, als ihre Familie nach mehreren Jahren im Wahlkampf ins Weiße Haus zog - eine Herausforderung für das Ehepaar.
"Und rate mal, wann es passiert ist? Als diese Kinder noch klein waren", erinnerte sich Michelle Obama. "Zehn Jahre lang, während wir versuchten, unsere Karrieren aufzubauen und uns Gedanken über die Schule zu machen hatten und darüber, wer was macht", so die Rechtsanwältin.
"Für 30 Jahre Ehe würde ich zehn schlechte in Kauf nehmen"
"Die Leute denken, ich bin ätzend, wenn ich das sage: Es ist, als hätte ich zehn Jahre lang meinen Mann nicht ausstehen können", sagte Michelle Obama.
Eine lange Zeit, wie sie heute findet. Viele Leute hätten einfach aufgegeben. Nach fünf Jahren habe auch sie gedacht: "Ich kann es nicht ertragen."
Troz der Zweifel, die sie damals plagten, bereut Obama aber nicht, auch in schwierigen Zeiten mit ihrem Mann zusammengehalten zu haben. "Die Ehe ist niemals 50/50", sagte die ehemalige First Lady. "Es gibt Zeiten, in denen ich 70 bin, er ist 30. Es gibt Zeiten, in denen er 60, 40 ist. Aber weißt du was? Zehn Jahre", führte Michelle Obama aus. "Wir sind seit 30 [Jahren] verheiratet. Ich würde zehn schlechte Jahre für 30 in Kauf nehmen."
In seinem Buch erzählt der frühere Präsident auch, dass seine Beziehung mit der Mutter seiner beiden Töchter vor allem zu Beginn ihrer Ehe von seinem politischen Ehrgeiz enorm belastet wurde. 1995 pendelte Barack Obama als gewählter Senator des Staates Illinois zwischen der Landeshauptstadt Springfield und Chicago, wo Michelle weiterhin als Juristin arbeitete und sich um Baby Malia kümmerte.
Obamas besuchten Paartherapie
Sie "begannen mehr zu streiten, normalerweise spät in der Nacht, als wir beide gründlich ausgelaugt waren", schreibt Barack. "Dafür habe ich mich nicht angemeldet, Barack", warf Michelle ihm einmal vor. "Ich habe das Gefühl, dass ich alles alleine mache."
Die Konflikte häuften sich. Das Paar hatte Schwierigkeiten damit, seine Ehe, Familie und Karriere zum Funktionieren zu bringen. Auch Michelle Obama schrieb in ihrem 2018 veröffentlichten Bestseller "Becoming" über diese schwierige Zeit und verriet, dass sie und ihr Mann damals eine Paartherapie besuchten, um ihre Beziehung zu retten.