Sport/Fußball

Sportliche Talfahrt, drohende Insolvenz: Der Absturz des FC Wacker

Seit Mittwoch-Abend ist klar: Zweitligist Wacker Innsbruck erhielt aus finanziellen Gründen auch vom Protestkomitee keine Spielgenehmigung für die 2. Liga. Den Tirolern bleibt nun nur noch innerhalb der nächsten acht Tage der Gang vor das Ständige Neutrale Schiedsgericht, das bis Ende Mai in dritter und letzter Instanz entscheidet. Dabei dürfen keine Unterlagen mehr nachgereicht werden.

Es war eine Entscheidung, die sich in den letzten Wochen angekündigt hat. Der zehnfache Meister steht nun vor dem finanziellen Exodus und dem sportlichen Ende im Profifußball. 

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Schuldenberg

Besonders trist ist natürlich die finanzielle Lage in Tirol. Bereits im Jahresabschluss 2020/'21 wurde ein Minus von fast 3 Millionen verbucht, seither wurden die finanziellen Sorgen von Monat zu Monat größer. Spieler und Angestellte laufen dem Geld hinterher. So wies der Klub zuletzt Zahlungsrückstände unter anderem bei der Stadionmiete, im Catering, bei der Security-Firma und den Gehältern auf.

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Das führte auch dazu, dass bereits die ersten Spieler ihre Verträge auflösten. Florian Kopp, Clemens Hubmann, Raphael Gallé, Fabio Markelic und Darijo Grujcic traten am Mittwoch schriftlich aus den Verträgen aus, nachdem der Verein die Nachfrist zur Bezahlung der Gehälter verstreichen ließ.

Sie alle zählten als Hoffnungsträger und - zumindest was den Marktwert angeht - zu den wertvollsten Spielern im Kader (gemeinsam knapp 1,4 Millionen Euro). Kopp und Grujcic waren zudem Stammspieler. Der Kader weist damit derzeit (laut transfermarkt.at) nur mehr einen Marktwert von etwa 4,44 Millionen Euro auf. 

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So schlecht wie nie

Neben der finanziellen Krise schaut es aber auch sportlich alles andere als gut aus. Vier Runden vor dem Saison-Ende findet sich Wacker in der 2. Liga derzeit nur auf dem neunten Platz wieder. Seit der Insolvenz des FC Tirol und dem damit verbundenen Neubeginn in der Regionalliga West, war der Verein noch nie so schlecht platziert. 

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Mit 36 Punkten steuert man ebenfalls auf einen Negativ-Rekord zu. Der Verein war in den letzten 20 Jahren ohnehin meist in der 2. Liga zu finden, die Auftritte in der Bundesliga waren wenig erfolgreich und daher auch nie von langer Dauer. Besonders bitter endete etwa die Rückkehr 2019, als man mit nur 20 Punkten aus 32 Spielen direkt wieder eine Liga nach unten musste. 

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Zuschauer bleiben aus

Die sportliche Talfahrt der Innsbrucker schlug sich auch auf die Zuschauerzahlen nieder. Die Zeiten, in denen der Traditionsklub im Schnitt teilweise mehr als 10.000 Fans ins Tivoli-Stadion lockte, sind schon lange vorbei. Den bis heute besten Wert erreichte man in der Saison 2000/2001, als die neue Spielstätte eröffnet wurde. Damals kamen durchschnittlich fast 12.000 Zuschauer*innen zu den Wacker-Spielen.

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In den letzten Jahren sah das deutlich trister aus. Selbst, wenn man die durch Corona stark beeinflusste Saison 2020/21 ausklammert, ist das Interesse des Tiroler Publikums deutlich gesunken. In der aktuellen Spielzeit sind es im Schnitt 1.868 Anhänger pro Partie. 

Man weist damit zwar eine bessere Bilanz auf als der Lokalrivale WSG Tirol (der Bundesligist kommt auf durchschnittlich 1.367 Zuschauer*innen), der Anspruch Wackers ist aber freilich ein anderer. Dennoch wird das Fan-Aufkommen im Tivoli-Stadion aktuell wohl die geringste Sorge der Verantwortlichen sein. Das drohende Ende rückt immer näher.

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