Sport/Fußball

Eskalation beim FC Wacker: Fans fordern Rücktritt des Präsidenten

Seit wenigen Monaten ist Kevin Radi Präsident des FC Wacker Innsbruck. Müsste man seine kurze Amtszeit skizzieren und eine Zwischenbilanz ziehen, dann wäre das Resultat wohl eindeutig: Chaos.

Der FC Wacker versinkt im Chaos und steht vor einer ungewissen Zukunft. Dem zehnfachen Meister wurde auch in zweiter Instanz die Zulassung für die zweite Liga verwehrt. Der Schuldenberg des Traditionsvereins wird immer größer, die Hoffnung auf einen positiven Ausgang der Finanzkrise zunehmends geringer.

Am Sonntag wurde nun bekannt, dass Thomas Kerle sein Vorstandsamt zurücklegen wird. Damit hätte der FC Wacker offiziell nur mehr zwei Vorstandsmitglieder - das verstößt gegen die Vereinsstatuten, die zumindest drei Vorstandsmitglieder vorsehen.

Anderererseits erscheint das noch als eines der geringsten Probleme des Klubs in Zeiten wie diesen, in denen Spieler ihre Verträge aufkündigen, keiner weiß, ob am Freitag das Heimspiel gegen Horn noch über die Bühne gehen kann. Es droht die Insolvenz.

Der Widerstand der Wacker-Fans wird mittlerweile immer lauter. Bei den vergangenen Heimspielen hatten die Anhänger der Tivoli-Nord bereits plakativ mit Transparenten gegen die Handlungsträger im Verein protestiert, nun erreicht der Protest eine neue Ebene.

Mittlerweile gibt's eine Petition der Anhängerschaft, die explizit den Rückzug der Klubführung rund um den neuen Präsidenten Kevin Radi fordert. Die Fans fühlen sich als Spielball der Wacker-Funktionäre, die vor zwei Jahren ein Endzeitzenario skizziert hatten. Nur die Öffnung für Investoren könne die Zukunft des FC Wacker sichern, hatte es damals geheißen.

Wir haben keine Alternative gesehen und gehofft, nicht nur zu sportlichem Erfolg zu gelangen, sondern insbesondere auch nachhaltige Strukturen (Trainingszentrum) aufzubauen, heißt es in der Fan-Petition.

Sportliche Erfolge? Nachhaltige Strukturen? Nachdem der FC Wacker sich in den letzten 18 Monaten drei "angeblichen" Investoren ausgeliefert hatte, steht der Verein nun vor dem Abschied aus dem Profifußball.

Die Wacker-Fans fühlen sich hinters Licht geführt.  Wir haben uns getäuscht und wir wurden getäuscht. Übertriebene Pläne gepaart mit mangelnder Zahlungsmoral haben unseren Verein in nur zwei Jahren scheinbar hoffnungslos an die Wand gefahren, heißt es in der Petition. Man hat uns offenbar schlichtweg angelogen.

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Die Anhänger gehen in die Offensive und stellen klare Forderungen: 1. Transparenz über die finanzielle Situation des FC Wacker Innsbruck; 2.  Den Rückzug des Kernmitglieds (Blockrock GmbH) und die Streichung der Kernmitgliedschaft aus den Vereinsstatuten; 3. den Rücktritt von Präsident Kevin Radi; 4. die geordnete Übergabe aller Agenden an ein zu wählendes neues Vorstandsteam