Leben/Reise

Nach Ibiza-Skandal: Wie es um die Buchungen auf der Insel steht

Wo Österreicher am Abend des 17. Mai 2019 waren und was sie gemacht haben, werden wohl viele in Erinnerung behalten. Es war der Abend der Veröffentlichung des heimlich aufgenommenen "Ibiza-Videos", das Heinz Christian Strache und Johann Gudenus mit einer vermeintlichen russischen Oligarchennichte zeigt, und das zum Bruch der Regierungskoalition führte. Während die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft noch im vollen Gange sind, gibt es auch Profiteuere des Skandals - neben den Vengaboys, deren großer Hit neben "We're going to Ibiza" auch " Boom, Boom, Boom, Boom!!" ist. Aufgrund der wochenlangen nationalen und internationalen Berichterstattung in den Medien stieg das Buchungsvolumen in Österreich für Ibiza im Vergleich zum Vorjahr um 46% an, wie die Plattform Urlaubsguru berichtet.

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Die steigenden Buchungszahlen hat die spanische Insel besonders österreichischen Reiseportalen zu verdanken. Nach der aktuellen Monatsanalyse von Taipura (das Pauschalreisebuchungs-Radar von T.A.I) verzeichnen sie insgesamt ein Wachstum von 47,70%, während in Reisebüros das Buchungsvolumen sogar um 1,70% sank.

„Die Ibiza-Affäre hatte wochenlang eine unglaublich hohe Präsenz in den sozialen Medien und führte zu einem deutlich gesteigerten Interesse“, erklärt Urlaubsguru-Geschäftsführer Daniel Frick. „Auch der Zeitpunkt des Skandals war für uns als Reiseportal von Vorteil, denn ab Mitte Mai steigen die Buchungen für den anstehenden Sommerurlaub.“

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Verschafften soziale Medien Ibiza den Tourismus-Boom?

Nicht nur Medien berichteten über den politischen Skandal. Auch viele Unternehmen nutzten die Affäre und generierten Aufmerksamkeit in den sozialen Netzwerken. Auch die originale Villa auf Ibiza war schnell ausgeforscht. Der Ibiza-Skandal dominierte die Schlagzeilen über einen langen Zeitraum und war aus dem Newsfeed vieler Österreicherinnen und Österreicher nicht mehr wegzudenken.

Die balearische Insel erfreut sich seitdem an wachsender Beliebtheit: „Gerade Österreicherinnen und Österreicher, die soziale Netzwerke aktiv nutzen, haben Ibiza als Urlaubsziel für sich entdeckt. Sie buchen ihren Urlaub häufiger im Internet, was den großen Unterschied zwischen Offline- und Onlinebuchungen erklärt“, so Daniel Frick.

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Ibiza hat es zwar in die Top 10 der Flugziele nach Höhe des Buchungsvolumen bei den Reiseportalen geschafft, jedoch rangiert die spanische Insel immer noch hinter Mallorca und weiteren Zielen. „Die Konkurrenz zwischen den einzelnen Destinationen wird von Jahr zu Jahr stärker. Das liegt heuer zum einen an der Türkei, das als Urlaubsziel für viele Österreicherinnen und Österreicher wieder interessanter wird. Zum anderen zählen“, nach Daniel Frick, „das Rote Meer und die griechischen Inseln weiterhin zu den beliebtesten Reisezielen für die Sommermonate.“

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