Politik/Inland

Van der Bellen: "Pandemie geht uns allen ordentlich auf die Nerven"

"Diese Pandemie geht uns allen ordentlich auf die Nerven": Mit diesem Satz brachte Bundespräsident Alexander Van der Bellen bei der jährlichen TV-Ansprache zum Nationalfeiertag wohl das Lebensgefühl vieler Österreicherinnen und Österreicher auf den Punkt. Unterkriegen werde man sich aber nicht lassen, betonte er: "Nein, natürlich nicht. Österreich wird das bewältigen. Miteinander." Der Präsident versuchte einend aufzutreten, sprach sich gegen wechselseitige Schuldzuweisungen aus.

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Das Virus habe keine Parteifarben. In den Griff bekomme man es nur mit faktenbasiertem Handeln und dem Einhalten der Hygiene-Maßnahmen, sagte Van der Bellen: "Für den Augenblick ist es notwendig, die Situation zu akzeptieren, wie sie ist. Damit wir frei sind, den nächsten Schritt zur Bewältigung zu machen." Dafür bedürfe es auch "rechtzeitiger, verständlicher, nachvollziehbarer Kommunikation", meinte der Bundespräsident - wohl ein sanfter Seitenhieb Richtung Bundesregierung.

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"Wut einfach sein lassen"

Es sei unübersehbar, „dass gerade viel Wut entsteht. Wut und Angst“. Van der Bellen plädierte für mehr Gelassenheit: "Wie wäre es, wenn wir die Wut einfach sein lassen würden? Und zur Kenntnis nehmen, dass diese Pandemie nicht die Absicht von irgendjemandem ist? Und dass wir trotz allem miteinander und nicht gegeneinander handeln müssen." Gebot der Stunde: Ungeduld in etwas Positives umwandeln. "Bleiben wir menschlich", so Van der Bellen.

Er bedankte sich bei Betrieben, Schulen, Pflegeinrichtungen und anderen Teilen der kritischen Infrastruktur. Sie würden die Gesellschaft am Laufen halten. Auch das 750 Milliarden Euro schwere Investitionspaket der EU stimme ihn zuversichtlich: "Das ist nicht nichts. Das ist die Basis für eine Zukunft, in der unser Land, unser Kontinent, wieder aufblühen werden. Davon bin ich felsenfest überzeugt."

Van der Bellen hofft mit Blick auf den 26. Oktober 2021, dass man in einem Jahr "das Schlimmste" überstanden habe und betonte, dass man auch in der "schwierigsten Zeit" Vernunft, Mitgefühl und Gemeinschaft nicht vergessen dürfe. 

"Denn darauf ist unsere wunderschöne Heimat gebaut. Und welcher Tag wäre besser geeignet, sich daran zu erinnern als unser Nationalfeiertag?"

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