Nordkorea verhängt Lachverbot anlässlich Todestag von Kim Jong-il
Von Caroline Ferstl
Elf Tage Staatstrauer – in einer Diktatur wie Nordkorea bedeutet das kein Lachen, kein Alkoholkonsum, und keine Freizeitaktivitäten. Am Freitag war sogar das Einkaufen verboten. Damit soll das Andenken von Kim Jong-il geehrt werden, dem Vater des aktuellen Machthabers Kim Jong-un, der am 17. Dezember 2011 infolge eines Herzinfarkts gestorben war.
Isolierter denn je
Kim Jong-il regierte 17 Jahre lang totalitär. Sein Erbe übernahm der damals erst 27 Jahre alte Kim Jong-un, jüngster Spross von Kim Jong-il. Er galt als Wirtschaftsreformer, war in der Schweiz zur Schule gegangen und erst ein Jahr vor dem Tod seines Vaters als stellvertretender Vorsitzender der Zentralen Militärkommission in die Führung aufgerückt.
Doch die Hoffnungen auf mehr Freiheit und Wohlstand für die Bevölkerung erfüllten sich nicht, zehn Jahre später ist das Land isolierter denn je.
Gegenüber den Bürgern seines Landes gibt sich Kim leutselig und volksnah, im Westen gilt er als eiskalter Despot, der alle Lebensbereiche der Bürger kontrolliert. Durch politische Säuberungen, denen auch Onkel und Bruder zum Opfer fielen, zementierte er seine Macht.
Heute leidet die Bevölkerung unter Armut und Nahrungsmittelknappheit, die Staatsmedien bezeichnen die Leistungen der seit 70 Jahren herrschenden Familie Kim dennoch als unvergleichlich. Kim Jong-il gibt es übrigens immer noch – sein einbalsamierter Leichnam ruht im "Palast" neben Kim Jong-uns Großvater, dem "ewigen Präsidenten" Kim Il-sung.