In Frankreich demonstrieren jetzt Impf-Befürworter gegen Impf-Gegner
Von Daniela Kittner
Jetzt gehen auch die Impf-Befürworter auf die Straße. Sie protestieren gegen Impf-Gegner. Befürworter der Corona-Schutzimpfung rufen für Montag zu einer Demo in Lyon auf. Es gehe angesichts anhaltender Proteste von Impfgegnern darum zu zeigen, dass diese die Minderheit bilden, sagte Mitorganisator Jacques Boucaud dem Sender France Info. „Wir haben entschieden, uns Gehör zu verschaffen und zu zeigen, dass wir bereit sind, uns impfen zu lassen.“ Ein Großteil der Bevölkerung wolle aus der Situation herauskommen, in der man seit eineinhalb Jahren stecke.
Impfung "keine Diktatur"
„Wir kennen die Erklärungen der Wissenschafter und die Studien der echten Experten die zeigen, dass die Impfung der einzige Ausweg aus dieser Pandemie ist.“ Empört zeigte sich der Mitorganisator der Kundgebung über die Atmosphäre, die durch den Streit um die Corona-Impfung entstanden sei. Da werde von „Widerstand“ und „Diktatur“ gesprochen, aber diese Wörter hätten eine Bedeutung. „Redet mal über Widerstand und Diktatur mit den Afghanen.“ Der Demonstrationsaufruf trägt das Motto „Bürgerliche Brüderlichkeit, alle geimpft für mehr gemeinsame Freiheit“.
Auch Impfgegner protestieren wieder
In Frankreich demonstrierten am Samstag erneut Zehntausende Menschen gegen die verschärften Corona-Regeln der Regierung von Präsident Emmanuel Macron. Laut Innenministerium beteiligten sich rund 160.000 Menschen an landesweit etwa 200 Demonstrationszügen. Vor einer Woche wurden 175.000 Teilnehmer gemeldet, in der Woche davor noch 215.000. Außer gegen eine Impfpflicht für Beschäftigte im Gesundheitswesen richten die Proteste sich gegen den sogenannten Gesundheitspass zum Nachweis von Impfung, Genesung oder negativem Test. Dieser muss beim Besuch vieler Einrichtungen, im Café und Restaurant und im Fernzug und Flugzeug vorgelegt werden.
Auch in Italien und Deutschland gibt es erneut Proteste gegen die Covid-Impfung.