Upskirting-Verbot in Großbritannien: Mann muss 2.200 Euro zahlen
Upskirting: So nennt man es, wenn Männer Frauen unter den Rock fotografieren. In Großbritannien ist dieser massive Einschnitt in die Privatsphäre von Mädchen und Frauen seit Mitte Jänner verboten.
Erfolgreiche Petition
Das Oberhaus des britischen Parlaments verhalf mit dem Gesetz gegen den voyeuristischen Akt der monatelangen Kampagne einer jungen Engländerin zum Erfolg. Gina Martin hatte den Kampf gegen das heimliche Fotografieren unter Röcke und Kleider nach einer eigenen leidvollen Erfahrung aufgenommen. Die 27-Jährige feierte das am 17. Jänner beschlossene Verbot bei Twitter: "Ich bin erschöpft und so glücklich", schrieb Martin.
Strafe verhängt
In London wurde nun ein Mann zu einer Strafzahlung von 2.000 Pfund, etwa 2.200 Euro, verurteilt. Der 38-Jährige hatte einer Frau im April 2018 in einer Londoner U-Bahn-Station unter den Rock fotografiert.
Der Mann wurde beobachtet, wie er sich hockend hinter einer Frau in der Station Victoria in Position brachte, um eine Foto mit seinem Handy zu schießen. Die Anklageschrift lautete: "Es wurde berichtet, dass Sie beobachtet wurden, wie Sie sich hinter einer weiblichen Passagierin hockten und die Hand unter ihren Rock ausgestreckten, um ein Foto mit Ihrem Handy zu machen."
Im Zuge der Ermittlungen fand die Polizei eine Reihe von Bildern und Videos von Frauen auf seinem Telefon. "Darunter Bilder von ihren Gesichtern wie auch Bilder von unter ihrem Rock", hieß es laut Guardian in den Gerichtsakten.
Am Freitag wurde der 38-Jährige zu einer Entschädigungszahlung an die Frau verurteilt. Auch die Prozesskosten wurden ihm in Rechnung gestellt.