Foto mit kleinem Sohn: Spott und Häme für Ivanka Trump
Mit einem Foto von ihr und einem ihrer Kinder hat Ivanka Trump, Tochter und Beraterin von US-Präsident Donald Trump, eine Lawine der Kritik und Empörung in den Online-Netzwerken ausgelöst. Ivanka Trump hatte das Foto am Sonntag auf Twitter online gestellt. Es zeigt sie in inniger Umarmung mit ihrem kleinen Sohn, der noch im Schlafsack steckt.
Kritiker der Einwanderungspolitik der Trump-Regierung nahmen dies zum Anlass, die Praxis anzuprangern, dass US-Grenzbeamte illegal Eingewanderten ihre Kinder wegnehmen.
"Ist es nicht einfach das Beste, Dein Kleines an Dich zu drücken - genau zu wissen, wo sie ist, sicher in Deinen Armen?", kommentierte der Komiker Patton Oswalt das Foto sarkastisch im Kurzbotschaftendienst Twitter. "Das ist das Beste. Das BESTE. Stimmt's, Ivanka?", fügte er hinzu.
Der Politologe Brian Klaas von der renommierten London School of Economics warf der Präsidententochter vor, "unglaublich" ignorant zu sein. Angesichts der wachsenden Empörung, dass "kleine Kinder an der Grenze gewaltsam aus den Armen ihrer Eltern gerissen werden", sei Ivanka Trumps Foto mit Kind taktlos. Schließlich unterstütze sie diese "barbarische Politik" gegenüber Einwandern.
Unter dem Schlagwort "#WhereAreTheChildren" ("Wo sind die Kinder") erntete die Präsidentenberaterin auf Social Media viele weitere beißende Kommentare.
Trumps "Null Toleranz"-Politik
US-Justizminister Jeff Sessions hatte vergangenen Monat eine "Null Toleranz"-Politik gegenüber Menschen angekündigt, die illegal in die USA einwandern. Diese beinhaltet auch, illegal Eingewanderte und ihre Kinder zu trennen (mehr dazu hier).
US-Präsident Trump hatte vor den Attacken gegen seine Tochter die Demokraten für das "schreckliche Gesetz" verantwortlich gemacht, auf dem dieses Vorgehen beruhe. Allerdings gibt es kein derartiges US-Gesetz und so war unklar, worauf sich der Präsident mit seiner Twitter-Botschaft vom Samstag bezog.
Unglaubwürdig
Es ist nicht das erste Mal, dass Ivanka Trump angesichts der politischen Agenda ihres Vaters gehässige Kommentare einstecken muss. Nachdem die 36-Jährige im Oktober des vergangenen Jahres eine Initiative zur Stärkung von Frauen als Unternehmerinnen bewarb, merkten zahlreiche Menschen via Twitter hämisch an, dass ihr Engagement für Frauenrechte angesichts der frauenfeindlichen Haltung ihres Vaters Donald Trump unglaubwürdig sei (mehr dazu hier).
Gegenüber Frauen äußerte sich Donald Trump in der Vergangenheit wiederholt abschätzig und sexistisch. Schon vor seiner Präsidentschaft war er immer wieder mit frauenverachtendem Verhalten und sexistischen Kommentaren aufgefallen. Vor allem eine Aufnahme aus dem Jahr 2005, die während des Wahlkampfes an die Öffentlichkeit gelangte, sorgte weltweit für erzürnte Reaktionen. In dieser hörte man Trump sagen: "Küss' sie einfach, warte einfach nicht… Fass ihnen an die Pussy… Wenn du ein Star bist, lassen sie dich alles machen."