Wiener PeaceBell (Idee von Patrick Kelly) kommt auf den Platz der Kinderrechte
Von Heinz Wagner
Das Geheimnis ist gelüftet. Dieser Tage war Michael Patrick Kelly in Wien, um nicht nur seinen neuen Song zu promoten – siehe Kurier-Artikel weiter unten -, sondern auch wieder seine Friedensbotschaft zu verbreiten. Nach dem Vorbild seiner rund 400 Tonnen schweren aus eingeschmolzenen Waffen des 1. Weltkrieges gegossenen Peacebell soll es eine solche auch für Wien geben. Und die kommt in die Brigittenau, den 20. Bezirk, auf den Platz der Kinderrechte (Kreuzung Dresdner- und Winarsky-Straße). Dieser zwar symbolisch wichtige, aber derzeit noch wenig ansehnliche Platz wird, so der Bezirksvorsteher, umgestaltet, auch kinderfreundlich. Wie die Glocke dort im öffentlichen Raum platziert werde, ist noch nicht ganz klar, es dürfte auf eine Art überdimensionale Vitrine hinauslaufen. Umgestaltung und Aufstellen der Friedensglocke sollen im kommenden Frühjahr erfolgen.
Das gaben am Donnerstag in der Social City Wien am Sachsenplatz der Bezirksvorsteher Hans Derfler, Gemeinderätin Yvonne Rychly und das Peacebell-Botschaftsduo Toni Faber (Pfarrer vom Stephansdom) und Beatrice Körmer (Miss Vienna 2019 – und noch amtierend, da es wegen Corona heuer keine Wahl gab) bekannt.
Social City Wien hatte im Vorjahr mit Kelly im Wiener Rathaus eine große Friedensgala gefeiert. Da stellte er seine Glocke vor. Sofort wurde mit einem Crowdfunding für eine Wiener Peacebell begonnen. Das Geld daraus und Geld aus dem Budget des 20. Bezirks – eine überparteiliche Initiative – kam zusammen. Gegossen wird die Wiener Peacebell in jener deutschen Gießerei, wo Kelly das Original herstellen hatte lassen.
Die Genannten und dazu Emil Diaconu, Geschäftsführer der Social City, betonten, dass Frieden nicht nur Abwesenheit von Krieg bedeute, sondern auch sozialen Zusammenhalt umfasse. Der sei gerade in der Corona-Krise deutlicher und wichtiger geworden – Stichworte hohe Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit.
Kelly: Hören, sehen, anfassen
Der Musiker begründete in einem Interview mit KURIER-Redakteurin Lisa Trompisch im Vorjahr (ausführlicher siehe Link unten) die Friedensglocken-Idee auch damit: „Mir war es wichtig, dass man irgendwas hört, sieht und anfassen kann. Ich wollte Frieden sichtbar machen. Wenn wir Metalle aus gebrauchten Waffen in eine Glocke umschmieden, dann nur, um damit auch Hetze und hasserfüllte Herzen in gegenseitigen Respekt umzuschmieden.“
Engagierte Miss
Beatrice Körmer, die übrigens am Tag des Mediengesprächs ihren 25. Geburtstag feierte, erzählte dem Kinder-KURIER, dass „ich mich schon in meiner Kindheit und Jugend zum Beispiel für den Tierschutz sehr engagiert habe“. Die gelernte Freiseurin, Mak-Up-Artistin und Moderatorin hat „selber einen Hund, zwei Schildkröten und Vögel gehabt. Jetzt bin ich auch Botschafterin fürs TierQuartier Wien, unterstütze das Projekt ReefVillage (Starthilfe für neue Riffs), Dancer against Cancer (Tänzer_innen gegen Krebs), die Peacebell und die während Corona gegründete Initiative Nothing like Asutrai, die vor allem österreichische Kleinunternehmer fördern will.“