Musikschule konzertiert für den Regenwald
Von Heinz Wagner
Obwohl sie beim Konzert für den Regenwald „nur“ geigt, spielt Natalie Weiner (13) gleich drei Instrumente. „Mit fünf hab ich mit Gitarre begonnen – mit meiner älteren Schwester (jetzt 15). Als ich ungefähr 9 war, hab ich in der Musikschule (Deutsch Wagram/NÖ, wo wie auch wohnt) Violinisten gesehen und war irgendwie von einem Moment auf den anderen überzeugt, das will ich auch spielen. Niemand konnte mich davon überzeugen, es nicht zu wollen“, vertraut sie diesen Moment dem Kinder-KURIER an.
Schwieriger und doch einfacher
Das Instrument bekam sie von der Musikschule geliehen. „Am Anfang war es schon viele schwerer als Gitarre, weil die Geige keine Bünde hat an denen du dich festhalten kannst. Aber dadurch, dass ich schon vier Jahre Gitarre gespielt habe, ist’s mir trotzdem leichter gefallen und ich hab mir ziemlich leicht getan, bin schnell weitergekommen.“ Vor zwei Jahren – mit dem Wechsel in eine weiterführende Schule mit u. a. musikalischem Schwerpunkt (Boerhaavegasse, Wien-Landstraße) – kam mit Klavier noch ein weiteres Instrument – hinzu, „denn ich spiel auch die anderen beiden weiter. In der Corona-Zeit hab ich alle drei viel mehr geübt als sonst. Erstens ist die Zeit des Hin- und Herfahrens zwischen Zuhause und der Schule (rund ½ Stunde in eine Richtung) weggefallen und ich konnte nicht mit Freundinnen und Freunden nach der Schule weggehen. Wobei, die Freundinnen und Freunde so lange nicht zu sehen, war schon sehr hart.“
Corona brachte intensiveres Üben
Zum intensiven zumindest Geige-Üben hat auch die Lehrerin durch eine „Challenge – neun Tage hintereinander hat sie jede und jeden zu einer bestimmten Zeit angerufen, wo sie sich was vorspielen hat lassen, wir geübt oder Übungen besprochen haben – das hat schon zusätzlich motiviert“.
Und noch Chor
Ob sie später einmal Musikerin werden will – „das weiß ich noch nicht, ich interessiere mich auch sehr für Schauspiel, irgendetwas in künstlerischer Richtung möchte ich schon machen“, unterstreicht Natalie Weiner ihre kreative Leidenschaft. Obwohl sie mit dem Üben und auf künstlerischer Höhe bleiben auf drei Instrumenten, eigentlich sogar vier, weil sie in der Schule auch noch im Freifach Chor singt, einigermaßen – „neben“ Schule – ausgelastet ist, „wollt ich schon immer einmal was in Richtung Schlagzeug ausprobieren“.
Benefiz
„Vor zwei Jahren haben wir unser erstes Benefizkonzert gespielt - fürs Meer. Heuer haben wir auch überlegt, für einen guten geschrieben, dass sie dieses Regenwaldprojekt gefunden hat. Das fanden wir alle cool“, schildert die leidenschaftliche junge Musikerin. „Mich beschäftigen Themen wie Klimawandel, Plastik im Meer an dem Tiere sterben schon länger total. Über Regenwald hab ich vorher nicht so viel gewusst, aber ich hab dann im Internet nachgelesen und finde das schlimm, wie viel von dem Regenwald abgebrannt wird und dass der total wichtig ist für die Menschen die dort leben aber auch für das ganze Weltklima.“
Auch was Neues probiert
Nach vier Jahren Querflöte „wollte ich einmal was Neues ausprobieren“ und so spielt die 13-jährige Hannah Vollmann seit ca. 2 ½ Jahren Klavier. Einmal in der Woche besucht sie dafür die Musikschule in Deutsch Wagram (Niederösterreich) „und zu Hause übe ich jeden zweiten Tag“.
Schon ein bissl komisch
Das Abschlusskonzert heuer „war schon ein bissl ein komisches Gefühl – jede und jeder hat für sich allein gespielt und erst dann ist alles zusammengeschnitten worden“. Diese Folge der Maßnahmen zur Eindämmung von Corona, die ja noch viel stärker den Schul-Alltag betroffen haben, „fand ich schon nach einer gewissen Zeit anstrengend, weil du die Freunde und Freundinnen nicht sehen konntest, aber sonst war’s gut, im eigenen Tempo lernen zu können“, schildert die Jugendliche dem Kinder-KURIER. Schulisch schätzt sie vor allem Englisch, Musik und Sport. Sie spielt auch seit fünf, sechs Jahren Basketball in einem Verein in der U14.
Dass das Abschlusskonzert diesmal als Benefiz für einen Teil des brasilianischen Regenwaldes dient gefällt ihr, „es war zwar für mich ein relativ neues Thema, aber mich interessieren generell Tiere dort und das Klima“.
Auf einmal ganz leicht
Mit Beginn des nun abgelaufenen Schuljahres startete die siebenjährige Valerie Tröster auch in der Musikschule – mit Geige. „Am Anfang ist es schon ein schwieriges Instrument, aber wenn man’s oft macht, ist es auf einmal ganz leicht“, schildert sie dem Kinder-KURIER ihre ersten Streich-Erfahrungen. Zwei Mal wöchentlich hat sie – in Normalzeiten – Geigenunterricht in der Musikschule „und zu Hause übe ich nicht sehr oft, aber mindestens zwei Mal in der Woche. Es kommt darauf an, manchmal hab ich mehr Lust, manchmal nicht. Das hängt davon ab, ob gerade nichts Schöneres zu tun ist.“ Geduldig sei sie schon, „aber manchmal dauert’s lange, das halt ich dann nicht so gut aus“.
Gefreut auf die Musikschule
Die Corona-Zeit sei „schon schwer gewesen, da war der Geigen-Unterricht nur über Video, ich hab mich sehr gefreut, als die Musikschule wieder richtig angefangen hat“. Geigenspiel soll für die Siebenjährige, die in ihrer Mehrstufenklasse von der 1. auf die 2. Klasse aufgestuft wurde, immer Hobby bleiben. „Musikerin will ich nicht werden, sondern Forscherin, ich experimentiere nicht oft, aber gerne.“
Über den Regenwald und diese Gruppe, die Huni Kuin, „hab ich vorher schon ein bissi gewusst und mich dann vor unserem Konzert viel am Computer über Internet informiert“.