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Vor der Wahl

Heute Abend wird feststehen, wer in Innsbruck künftig Bürgermeister ist. „ÖVP, FPÖ und SPÖ haben damit nichts mehr zu tun. Ihre Spitzenkandidaten schafften es nicht in die Stichwahl“, schreibt Martin Gebhart in seinem Sonntags-Leitartikel – und relativiert jene Stimmen, die im Bezug auf die FPÖ meinten, das sei ein Zeichen, dass die Bäume der Freiheitlichen doch nicht so in den Himmel wachsen, wie von Umfragen gerne prophezeit. Denn die aktuelle „profil“-Umfrage für die Herbst-Wahl hat Herbert Kickls Rechtspopulisten immer noch bei 30 Prozent, während SPÖ und ÖVP bei 20 grundeln. Innsbruck ist eben ein kommunaler Wahlgang, und die Spionage-Affäre und Jenewein-Chats haben Kickl jedenfalls nicht geschadet. Nur vor einem Rechtsruck und vor Kickl zu warnen, werde für die ehemaligen Großparteien also nicht reichen – ÖVP und SPÖ bleibe also nur, "sich wieder der ehemals eigenen Stärken zu besinnen  und so zu überzeugen. An oberster Stelle müsste da Geschlossenheit stehen", schreibt der Chefredakteur. 

Roter als Andreas Babler geht gar nicht, und der machte wenige Tage vor dem politischen Hochamt der SPÖ – den 1. Mai-Feiern – beim „kleinen Parteitag“ in Wieselburg sein Gegenangebot. Und zwar für alle: Für die Landwirte (bessere Bedingungen) und für die Selbstständigen (weniger Selbstbehalte), für die Alten („Recht auf analoges Leben“) und die Jungen („Recht auf warme Mahlzeit in der Schule“), für die Sparer (3 Prozent Mindestzinsen) und die Work-Life-Balancer (Vier-Tage-Woche in Testphase), für die Neider (Vermögenssteuer) und für die Klimaschützer (Ausbau des Schienenetzes), für … - und das alles mit „Herz und Hirn“, wie Babler das Motto der Veranstaltung in seine Rede einbaute, mehrfach, und: „Der Herbst wird unser Moment!“

Der Herbst ist auch der Moment der Wahrheit in den USA: J. Biden gegen M. Trump. – wie, da stimmt was nicht, Trump heißt doch Donald? Gemeint sind Jill Biden und Melania Trump, die Ehefrauen der beiden Präsidentschaftswerber. Die First Lady, eine Löwin mit Elefantengedächtnis, die ihren Mann seit 50 Jahren öffentlich verteidigt, und ihre Vorgängerin, ein Ex-Model, das an der Seite ihres Seitenspringers und Betrügers viel aushalten muss, spielen im Wahlkampf wichtige Nebenrollen. Die KURIER-Korrespondent Dirk Hautkapp beschreibt. 

Eine Hauptrolle, zurück nach Österreich, spielt jetzt schon Karoline Edtstadler, und zwar als Ministerin für EU und Verfassung. Und sie gilt in der ÖVP als Option für eine Zeit nach Karl Nehammer – auch wenn sie sich dort mit ihrem selbstbewussten und eigenständigen Auftreten nicht nur Freunde macht. Dass sie sich zuletzt bei einer Veranstaltung zwar nicht für, aber auch nicht dezidiert gegen eine 41-Stunden-Woche aussprach, ließ den Kanzler ausrücken (mit dem es auch nicht immer friktionsfrei läuft). Und im KURIER-Interview nimmt auch Arbeitsminister Martin Kocher zur 41-Wochen-Stunde Stellung („ausgeschlossen“). Geht vor einer Wahl ja gar nicht.

Wollen Sie’s kulinarisch leichter, dann haben Sie auch die Wahl: Lesen Sie Georg Markus‘ spannende Geschichte über den Familienzwist im Hause Hawelka, der sich unter anderem um die berühmten Buchteln im legendären Wiener Café dreht; oder/und lesen Sie, was und wie die Österreicher grillen – haben Sie gewusst, dass mehr als die Hälfte der in einer Umfrage Befragten 2 bis 5 Mal pro Monat grillt (am liebsten Gemüse vor Würsteln und Geflügel, angeblich)? Und jeder Zehnte gar nicht?

Grillwetter ist jedenfalls heute, einen schönen Sonntag wünscht Ihnen 

Ihr 

Andreas Schwarz 


Wetter: Der wärmste Tag der Woche steht bevor mit 18 bis 26 Grad. Die wärmsten Orte liegen an der föhnigen Alpennordseite und im Osten. Auf den Bergen in 2000m Höhe bis 10 Grad. Der Föhn ist meistens lebhaft bis stark, im Bergland teilweise sogar stürmisch. Viel Sonnenschein gibt es heute in der Osthälfte, hier sind nur manchmal Wolken dabei und die vereinzelten Frühnebelfelder lösen sich bald auf. Dichtere Wolken ziehen immer wieder über den Westen und Südwesten, über Vorarlberg, Tirol und Kärnten, zeitweise kommt aber auch hier die Sonne durch. Saharastaub liegt in der Luft, vor allem im Westen kann es diesig sein.

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