In Zeiten von Künstlicher Intelligenz: Der Faktor Mensch
Ohne Emotion ist alles nichts. Nachdem in den vergangenen Jahrzehnten die Basis für neue Technologien gelegt wurde, wird an eben diesen nun gefeilt, und das in einem Affentempo: Die Künstliche Intelligenz lernt Gefühle zu erkennen und darauf zu reagieren, das könnte etwa zur Entwicklung personalisierter Therapien führen. Roboter werden "vermenschlicht" und sollen eines Tages Haushaltstätigkeiten ausführen können. Chatbots werden sensibler und ahmen einen echten Freund täuschend echt nach.
Wir stehen erst am Beginn dieser Möglichkeiten, doch bereits jetzt zeigt sich der große Gegentrend: Mehr denn je geht es um den Faktor Mensch, der Großteil sehnt sich nach echtem Austausch. Zahlreiche Studien belegen, dass die persönliche Kommunikation, das Miteinander und die Bedeutung von Erlebnissen wieder mehr Platz bekommen. Dahinter steckt der Wunsch nach Bewährtem, die Sehnsucht nach Sicherheit. Was wir noch nicht kennen, können wir nämlich noch nicht einschätzen.
So zeigt sich in sämtlichen Lebensbereichen eine neue Achtsamkeit: Mode wird individueller und zugleich zarter, mit dezenten Tönen und feinen Details. In der Kulinarik steht weiterhin Regionalität ganz oben am Menüplan, und besonders in der Gasthausszene zeigt sich, wie die Schere weiter aufgeht: Während das sogenannte Gasthaussterben um sich greift – wegen Teuerung und fehlender Nachfolgegenerationen –, bleibt die Liebe zur traditionellen Küche ungebrochen.
In der Reisebranche rechnen Experten ebenso mit dem Trend zur Authentizität und zur Einzigartigkeit. Die aktuelle, weltweite Buchungslage für 2025 lässt den Schluss zu, dass individuelle Erlebnisse hoch im Kurs stehen und Massentourismus den Rang ablaufen. Es geht nicht mehr darum, möglichst viele Destinationen abzuhaken, sondern jene zu entdecken, die noch nicht so bekannt sind. Der Faktor Mensch erhält eine neue Bedeutung, und das ist gut so.
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