Kurzparkzone ab 27. April in Wien, 5.000 Laptops für Wiener Schüler
Von Kevin Kada
Einen Monat nach dem Start des österreichweiten Kampfes gegen das Coronavirus zeigt sich der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) mit den Maßnahmen der Stadt zufrieden: "Man hat im internationalen Vergleich gesehen, dass es viele Todesfälle in Pflege- oder Altersheimen gegeben hat. Wir haben da sehr früh reagiert und Zutrittsbeschränkungen für solche Einrichtungen eingeführt."
Derzeit sind 120 Bewohner und 60 Mitarbeiter von Pflege- und Altersheimen in Wien mit Covid-19 infiziert, wie der Bürgermeister erklärt.
Nun geht es aber auch um Lockerungen in den einzelnen Bereichen. So erklärt Vize-Bürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne), dass ab 27. April die Kurzparkzonen-Regelung wieder aktiv sein wird.
Finanzschwache Familien nicht übersehen
"Die Stadt Wien hat von Beginn an sichergestellt, dass Kindergärten und Schulen flächendeckend geöffnet bleiben. Denn das ist eine Grundvoraussetzung, dass die Eltern beruflich tätig sein können", erklärt Bürgermeister Michael Ludwig.
Ein wichtiger Schritt war für den Stadtchef auch, dass Eltern finanziell entlastet wurden. "Und mir ist wichtig, dass wir im Bildungsbereich niemanden zurücklassen. Das ist auch der Grund, wenn viele Schüler von zu Hause aus arbeiten, gibt es viele die mit einem Laptop arbeiten können. Aber es gibt auch viele Kinder, die diese Möglichkeit nicht haben. Aus diesem Grund wurden 5.000 Laptops angeschafft, um diesen Kindern das Lernen zu Hause zu ermöglichen", sagt Ludwig.
Wie Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) erklärt, werden die ersten Laptops bereits ab kommender Woche zur Verfügung stehen. "Diese 5.000 Laptops sind keine fiktive Zahl. Wir haben uns das genau angesehen und sind drauf gekommen, dass etwa zwei bis vier Prozent aller Wiener Schüler keine Laptops haben."
Noch heute werden Lehrer, Eltern und Direktionen informiert, wie die Prozedur zur Leihe der Laptops ablaufen wird.
Stadt Wien fördert mit Lernplattform
Nach den schnell festgelegten Maßnahmen vor einem Monat, sagt Czernohorszky, will die Stadt Wien nun eine eigene Lernplattform schaffen. Konkret geht es dabei um das komplette Microsoft Office Paket inklusive Zugang zu Microsoft Teams. Dieses ist ab heute für alle Schüler und Lehrer erhältlich.
Zudem gibt es weitere Fördermaßnahmen wie das Wiener Lehrer-Web, eine Plattform für Arbeitsaufgaben und auch das Lern-Fernsehen. "Nachdem wir jetzt wissen, dass es noch etwas dauern wird, werden all diese Maßnahmen auch weiterhin ausgebaut", sagt der Bildungsstadtrat.
Temporäre Begegnungszonen für alle Bezirke
Vize-Bürgermeisterin Birgit Hebein erklärte, dass man in den kommenden Tagen allen Bezirken die Möglichkeit geben will, temporäre Begegnungszonen zu schaffen. Diese werden nach festgelegten Kriterien bestimmt.
Für Wirtschafts- und Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) bleibt am Ende der ganzen Krise eine Vorgabe des Bürgermeisters: "Wien soll digitale Bildungshauptstadt werden. Und dafür wollen wir natürlich auch einiges tun."
Digitale Bildungsstrategie
Neben der Förderung des Homeoffice-Pakets und der Unterstützung der Wiener Schüler geht es für Hanke vor allem um die "Digitale Bildungsstrategie". Denn für Hanke ist es "genau der richtige Zeitpunkt diese Strategie nun früher zu starten als geplant, denn jetzt ist es auch notwendig."
Aus diesem Grund wird es ab heute im Lauf des Tages die Möglichkeit geben, Ideen für diese Bildungsstrategie einzubringen.
Die Lockerungsmaßnahmen in der Wirtschaft, die es seit Dienstag gibt, veranlassen Hanke zu Kritik an der Bundesregierung: "Warum darf der Möbelhandel nicht öffnen. Oder das kleine Geschäft in einem Einkaufszentrum. Und vor allem auch die Gastronomie. Mitte Mai ist noch ein weiter Weg. Darum würde ich mich freuen, wenn wir mit Vernunft zu einer schnelleren Öffnung kommen könnten."
Auf Nachfrage des KURIER, ab wann sich Hanke eine Lockerung vorstellen könnte, meint der Stadtrat: "Ein Zeithorizont von zwei Wochen ist meiner Meinung nach denkbar. Dass man vor allem auch die Mittagsverpflegung wieder herstellt. Aber natürlich alles im Rahmen der gesundheitlichen Maßnahmen."