Warum der Wiener Nordwestbahnhof mehr war als eine Zugstation

Warum der Wiener Nordwestbahnhof mehr war als eine Zugstation
Schneepalast, Umschlagplatz, Propaganda-Basis: Das Areal hat eine spannende Geschichte. Eine Ausstellung arbeitet sie nun auf.

„Norwegerhosen und offene Blusen sind im Interesse des zuschauenden Publikums den skilaufenden Damen besonders empfohlen. Hingegen ist Skilaufen in der Schwimmhose nicht empfehlenswert.“

Das rät das Illustrierte Sportblatt am 3. Dezember 1927 all jenen, die die damals meist beachtete Attraktion Wiens ausprobieren wollen: den Schneepalast am Nordwestbahnhof im 20. Bezirk.

Was sich hinter dem pompösen Namen verbirgt? Eine 20 Meter hohe Gerüst-Konstruktion, auf der die Wienerinnen und Wiener im Winter 1927/1928 um 1,50 Schilling Skifahren können.

Auf Kokosmatten, die mit Soda präpariert sind – und in einer Halle, in der drei Jahre zuvor noch Reisende auf ihre Züge gewartet haben.

Mit der Zwischennutzung ausgedienter Bahnhofsgebäude kannte man sich am Nordwestbahnhof also schon früh aus. Weitere Projekte sollten folgen.

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