Neuer Park für Wiener Nordbahnviertel: Wildnis, Weichen, Wasserturm
Frei ist am Gelände des ehemaligen Nordbahnhofs immer weniger. Das dortige neue Stadtviertel wächst, immer mehr Flächen werden verbaut.
Nur nicht jener rund 10 Hektar große Bereich im nord-östlichen Teil des Areals: Die sogenannte freie Mitte bleibt nämlich dauerhaft als Grün- und Erholungsraum für die Bewohner erhalten. Nun steht fest, wie sie gestaltet wird.
Auf Basis von Ideen aus einem Bürgerbeteiligungsprozess haben die Wiener Stadtgärten mit Planungsbüros jetzt einen Entwurf vorgelegt. Ursprünglich hätte er bei einem Info-Abend vorgestellt werden sollen.
Corona-bedingt wurde die Präsentation aber auf die Website der zuständigen lokalen Gebietsbetreuung verlagert.
„Die freie Mitte soll anders aussehen als ein typischer städtischer Park“, ist dort zu lesen. „Die Natur soll hier möglichst unberührt bleiben, daher wird die Pflege auf das Nötigste beschränkt.“
Soll heißen: Gemäht werden zum Beispiel nur die Spiel- und Sportbereiche. Dazwischen dürfen die Sträucher und Bäume weitgehend unkontrolliert wuchern. Für die ansässigen Kröten sind Biotope geplant.
320 neue Bäume
Damit aus der freien Mitte eine derartige Wildnis entsteht, muss nachgeholfen werden: 320 Bäume werden gepflanzt – zusätzlich zu den 180 bereits bestehenden. Unter ihnen und auf den Wiesen sind Aufenthaltsflächen vorgesehen – zum Drachensteigen oder Sterne schauen, heißt es in den Unterlagen.
An den Rändern des Areals ist Platz für einen zusätzlichen Gemeinschaftsgarten, außerdem kommen eine Hundezone und mehrere Spielplätze dazu.
Weiters geplant sind Sportbereiche: eine Fläche mit Calisthenics-Turngeräten, ein Skaterplatz, ein Volleyballfeld und ein Platz zum Boulespielen.
Bahnhofscharakter
Letzterer befindet sich beim denkmalgeschützten Wasserturm. Er bleibt wie die ehemaligen Kohlenrutschen, einzelne Gleise, Weichen, Strommasten und eine Eisenbahnbrücke bestehen.
Das Ziel der Planer ist, den historischen Charakter des Areals zu erhalten.
Der Baubeginn für die freie Mitte ist für kommendes Jahr angesetzt. Dann übergeben die ÖBB, denen das Gebiet gehört, den Grund an die Stadt.
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