Chronik/Wien

Burggasse: Ein Dorfplatz für das urbane Neubau

Auto an Auto, Beton an Beton: So schaut die Nebenfahrbahn der Burggasse zwischen der Stuckgasse und dem Sankt-Ulrichs-Platz aus.

In den vergangenen Jahren haben sich dort aber Container und Mulden für Bauschutt breitgemacht. Sie gehörten zu Baustellen in der Umgebung – unter anderem zu jener in der Neubaugasse, die momentan in eine Begegnungszone umgestaltet wird.

Bis Sommer wird sich das Erscheinungsbild des knapp 100 Meter langen Abschnitts noch einmal ändern.

Wie, das ist nun auf Visualisierungen zu sehen: Der Bereich wird von einer Straße in einen autofreien Platz umgebaut. Das heißt: Die zwölf Parkplätze und die Fahrbahn kommen weg. Die Fläche zwischen der Hauptfahrbahn und den Häusern wird auf ein Niveau gebracht und mit wasserdurchlässigen Platten gepflastert.

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Und: Der Bereich wird grüner. Geplant sind vier Bäume mit großen Kronen und Beete. Plus Trinkbrunnen und Bänke.

Fünf Monate Baustelle

Der Entwurf ist das Ergebnis eines Bürgerbeteiligungsverfahrens, das im Oktober 2019 begonnen hat.

Der Adlerhof – ein Durchhaus aus dem Jahr 1874, das die Burggasse und die Siebensterngasse verbindet – bekommt durch den Umbau einen Vorplatz. Kürzlich eröffneten die Chefs der Wirr-Lokale (Stammhaus in der Burggasse 70, Dependance am Yppenplatz) darin eine Mischung aus Beisl und Café – der KURIER berichtete.

Heute, Montag beginnen die Bauarbeiten. Zuerst werden Wasser-, Strom und Gasleitungen ausgetauscht. Das Besondere dabei: Für die Bäume wird eine direkte Bewässerung eingebaut. Zwischen April und Mai starten dann die Straßenbauarbeiten.

Markt geplant

„Gerade in der Burggasse, einer vom Autoverkehr stark belasteten Straße, wird es einen neuen hochwertigen öffentlichen Raum in Neubau geben“, sagt Bezirksvorsteher Markus Reiter (Grüne) im Gespräch mit dem KURIER. „Die Neugestaltung ist ein weiterer Meilenstein, um Neubau nachhaltig abzukühlen und gleichzeitig attraktiven Freiraum zu schaffen.“

Geht es nach Reiter, soll sich die Nebenfahrbahn zu einer Art Anger für das Grätzel entwickeln. So bezeichnet man Plätze, die von allen Bewohnern eines Dorfes oder einer Stadt genutzt werden können – zum Beispiel für Feste. Oder für andere gemeinschaftliche Aktivitäten. Reiter hat bereits Pläne, welche das sein könnten.

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Künftig soll am Burggassenanger in regelmäßigen Abständen  ein Markt stattfinden. Welche Waren dort angeboten werden sollen, steht noch nicht fest. Fix ist bisher nur, dass es ein Anlassmarkt – darunter fallen etwa Oster-, Weihnachts- und Flohmärkte –  werden soll. Bis Sommer werden Details festgelegt.

Im Juli soll der neue Burggassenanger  fertig umgebaut sein. Insgesamt kostet die Neugestaltung rund 350.000 Euro – wobei der Großteil von 290.000 Euro auf die Straßenbauarbeiten entfällt.  
Der zweite Teil der Nebenfahrbahn im Abschnitt Kirchengasse bis Sankt-Ulrichs-Platz bleibt, wie er ist – zumindest vorerst. Die Fahrbahn und die Parkplätze könnten aber auch hier angezählt sein. Ziel von Bezirksvorsteher Reiter ist es nämlich,  mit den Bürgern auch die Gestaltung dieses Bereichs zu besprechen. 

Der Burggassenanger ist nicht der einzige Fleck im  7. Bezirk, wo momentan Bauarbeiter und Bagger anzutreffen sind.  Bereits fast zu Ende gebracht ist die Umgestaltung der Zieglergasse in eine „kühle Meile“: Das ist eine speziell gestaltete Straße, in der Nebelduschen, begrünte Pergolen und 20 Bäume an heißen Tagen die Umgebungstemperatur senken und das Mikroklima verbessern sollen. 

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Die nötigen Straßenbauarbeiten wurden  bereits abgeschlossen. Im März werden noch die fehlenden Möbel aufgestellt und die Pflanzen eingesetzt. Insgesamt kostet das Projekt 2,4 Millionen Euro.  

Feiern im April

Bis Mitte April müssen die Arbeiter damit fertig sein, denn der Eröffnungstermin steht bereits fest.  Am 16. April wird die „kühle Meile“ offiziell eingeweiht – und zwar mit einem großen Fest zum Thema Literatur. In der „Literaturgasse“ Zieglergasse – so wird die Straße am Tag der Eröffnung heißen – sind Programmpunkte für „alle Altersgruppen“ geplant, heißt es aus dem Büro von Bezirksvorsteher Markus Reiter (Grüne). Die Volksschule Zieglergasse und das Theater „brut“ werden das Programm mitgestalten. 

Die Baustelle in der nahe gelegenen Neubaugasse ist laut dem Bezirk im Zeitplan. Seit Mitte Jänner wird  in dem rund 700 Meter langen Bereich zwischen der Mariahilfer Straße und der Burggasse gebaut. Es entstehen eine Begegnungszone mit Bäumen, vielen Grünflächen und Nebelduschen.
 

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Die Strom- und Gasleitungen wurden in dem Abschnitt bereits erneuert. Derzeit tauscht man im Bereich Lindengasse bis Burggasse die Wasserleitungen aus. 

Bäume im November

Im März beginnen dann die Arbeiten an der Oberfläche. Eröffnet wird die Begegnungszone nach insgesamt neun Monaten Bauzeit im September – allerdings noch ohne die geplanten 29 Bäume.
 

Weil es im Spätsommer für Baumpflanzungen zu heiß sein wird, werden sie erst im November eingesetzt. Erst dann ist die Begegnungszone komplett fertig. Kostenpunkt der Neugestaltung: rund elf Millionen Euro. 

Weitere Neuerung: Ab September fährt der 13A  in beide Richtungen durch die Neubaugasse. Damit wird die aktuelle Teilung des Kurses beendet. Wegen der Baustelle hat der 13A derzeit zwei separate Routen: Die Südstrecke  endet an der Kreuzung von Amerlingstraße und Schadekgasse. Die Nordroute führt über die Burggasse zum Volkstheater.