Chronik/Wien

Brütende Tauben auf Balkonen verärgern die Wiener

Die Tauben sind derzeit auf Wohnungssuche: Die Vögel brüten zwar das ganze Jahr über, jetzt ist allerdings die Zeit, in der sie neue Nistplätze suchen. Oft wählen die Tauben Balkone aus – was deren Eigentümern häufig nicht gefällt.

Bei der Tierombudsstelle der Stadt rufen fast täglich Wienerinnen und Wiener an, um sich über brütende Tauben zu beschweren.

Im Vergleichszeitraum des Vorjahres seien maximal drei Anrufe pro Woche zu dem Thema eingelangt, sagt Eva Persy, Leiterin der Ombudsstelle, im Gespräch mit dem KURIER. Die Beschwerden haben sich also verdoppelt.

Nistplätze verschwinden

Der Grund für den Anstieg sei aber nicht, dass die Tauben mehr geworden sind. Laut den letzten verfügbaren Zahlen aus dem Jahr 2006 leben 150.000 in Wien. „Wir sind sicher, dass die Taubenanzahl gleich geblieben ist“, so Persy.

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Allerdings seien die Menschen, bedingt durch Homeoffice, mehr zu Hause. Dadurch würden die Vögel mehr auffallen.

Wohl mit ein Grund: Offene Dachböden – die eigentlich bevorzugten Brutplätze der Tauben – werden weniger. Die Tiere suchen sich daher Alternativen.

Gelege wegräumen

Die Inhaber der Balkone stören sich vor allem am frühmorgendlichen Gurren der Tauben und an den Verunreinigungen, die sie hinterlassen.

Das alles kann zum Dauerproblem werden: „Hat sich ein Balkon einmal bewährt, dann werden die Tiere ihn von sich aus nie wieder aufgeben“, sagt Persy.

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Daher muss man schnell sein: Die einzige Chance, die Tauben loszuwerden, ist, den Balkon regelmäßig auf Nester und Eier zu kontrollieren und diese zu entfernen.

Netze und Bleche anbringen

Denn sind die Küken einmal geschlüpft, sind sie durch das Tierschutzgesetz geschützt. Demnach darf man Tieren keine Qualen zufügen oder sie in Stress versetzen.

Leerstehende Balkone sollte man mit Netzen und Gebäudesimse mit Schutzblechen versehen. Und wie überall gilt: Tauben zu füttern, ist kontraproduktiv.

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