Chronik/Wien

Bezirk für Umwidmung von Hörndlwald, Rathaus dagegen

Zumindest auf den ersten Blick war im Herbst 2019 in Sachen Hörndlwald alles gut. Damals wurde bekannt, dass der Bestandsvertrag mit dem Verein „pro mente“, der in dem Naherholungsgebiet ursprünglich eine Burn-out-Klinik errichten wollte, nicht verlängert wird.

Nach wie vor Probleme macht aber der Flächenwidmungsplan – oder besser gesagt das Festhalten der Stadtregierung daran.

Im westlichen Bereich sind Teile des Areals rund um das abgerissene Afritsch-Heim noch immer so gewidmet, dass sie bebaut werden könnten. Die Grünen wollten das am Donnerstag im Gemeinderat ändern: In einem Antrag haben sie verlangt, dass das betroffene Gebiet als „Schutzgebiet Wald- und Wiesengürtel“ gewidmet wird – wie der restliche Teil des Hörndlwalds.

SPÖ und Neos haben das Begehr aber abgelehnt. Das ärgert naturgemäß die Grünen – aber auch die ÖVP, ihres Zeichens vehemente Gegnerin einer etwaigen Verbauung des Hörndlwalds.

Widerspruch

„Laut den derzeit gültigen Bestimmungen kann man ein mehr als 25.000 Quadratmeter großes Gebäude mit bis zu 6,5 Meter Höhe errichten“, sagt der Hietzinger Gemeinderat Michael Gorlitzer. Dabei hätten die zuständigen Stadträtinnen Kathrin Gaal und Ulli Sima (beide SPÖ) im Mai 2020 verkündet, die Weichen für eine Renaturierung des Hörndlwalds zu stellen.

Die Grünen befürchten gar, dass die SPÖ trotz gegenteiliger Beteuerungen Pläne für eine Verbauung „aus dem Hut zaubern könnte“.

Besonders regt die beiden Fraktionen auf, dass im Bezirksparlament zuletzt sämtliche Parteien für die Umwidmung des Areals votiert haben. „Es ist absolut unverständlich, dass SPÖ und Neos auf Bezirksebene dem Antrag zugestimmt haben, aber auf Wien-Ebene nicht bereit waren, diesen wesentlichen Schritt zu setzen“, sagt Gorlitzer.