Chronik/Wien

Begegnungszone und Bäume: So soll der Neue Markt künftig aussehen

Seit fast zwei Jahren ist der Neue Markt eine Großbaustelle: Gearbeitet wird an einer Tiefgarage, in der auf vier Geschossen rund 360 Autos und 40 Motorräder Platz finden werden - der KURIER berichtete.

Nun ist auch klar, wie die Fläche darüber künftig aussehen wird. 

Der Neue Markt wird in eine Fußgänger- und Begegnungszone mit Bäumen umgebaut. Der KURIER hat die Details.

Grundsätzlich wird der gesamte Platz mit Granitplatten gepflastert. Er gehört künftig den Fußgängern - bis auf eine Ausnahme: Vom Albertinaplatz über die Tegetthoffstraße bis zur Plankengasse wird ein Fahrstreifen eingerichtet. Er wird asphaltiert bzw. betoniert und rund drei Zentimeter abgesenkt.

Auf dieser Spur wird eine Begegnungszone verordnet: Fußgänger haben in diesem Bereich Vorrang, es dürfen dort aber auch Autolenker und Radler fahren (mit maximal 20 km/h).

Durchfahrt gekappt 

Das heißt: Statt zwei gibt es auf dem Neuen Markt bald nur noch einen Fahrstreifen. Und: Man kann den Platz nicht mehr durchfahren. (Bisher konnten Autolenker bis zur Kupferschmiedgasse und weiter in die Seilergasse fahren, künftig müssen sie bereits bei der Plankengasse abbiegen.) 

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Für Lieferanten gilt diese Regelung allerdings nicht: Sie bekommen Ausnahmen und eine Ladezone. Außerdem wird die Zufahrt zum Hotel möglich bleiben. 

Bäume auf dem Podest

Dort, wo sich bisher der zweite Fahrstreifen befand, werden sechs Bäume gepflanzt  - und zwar in fix verbaute, erhöhte Pflanzentröge aus Granit.

In frühen Plänen waren keine Bäume vorgesehen, denn im Untergrund ist wegen der Garage zu wenig Platz für die Wurzeln. Die Tröge lösen dieses Problem. Die Ränder der Gefäße werden mit Holz verkleidet, sodass man dort sitzen kann. 

"Trotz schwieriger Umstände im Untergrund können durch die bemerkenswerte Arbeit unserer Abteilungen Bäume gepflanzt werden. Damit entsteht mitten in Wien eine neue Piazza mit mehr Platz für die Menschen", sagt Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne).

Die Bäume erhöhten nicht nur die Lebensqualität, sondern seien auch der "einfachste und nachhaltigste Weg für den Klimaschutz in der Stadt."

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Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP) zeigt sich ebenfalls hochzufrieden: "Mich freut besonders, dass mit den Baumpflanzungen trotz technischer Herausforderungen einem Wunsch der Bewohnerinnen und Bewohner nachgekommen wird. Dieser wurde unter anderem im Rahmen einer Bürgerveranstaltung vielfach geäußert."

Auch am Albertinaplatz sind Bäume vorgesehen: drei Exemplare sollen es sein. 

Parkplätze sind gestrichen

Parkplätze - von denen es am Neuen Markt bisher ja viele gab - sind in dem neuen Konzept für den Platz nicht vorgesehen. Diese seien quasi vom öffentlichen Raum in die Garage verlagert worden, heißt es seitens Hebein und Figl. 

Die Kosten für den groß angelegten Umbau muss übrigens Garagenbetreiber Johann Breiteneder (Best in Parking) bezahlen. Das ist eine übliche Vorgehensweise, wenn Straßen im Rahmen von Bauprojekten aufgerissen werden. Im Frühling 2021 soll zu bauen begonnen werden. 

Für einen bleibt am Neuen Markt übrigens alles beim Alten: Der bekannte Donnerbrunnen, der im Herbst 2018 abgetragen wurde, wird gegen Bauende wieder an seiner gewohnten Stelle auf der Mitte des Platzes aufgestellt.