Achtung Bauarbeiten: Diese Bahnstrecken sind im Sommer gesperrt
Von Katharina Zach
Zugfahren will in den Sommerferien gut geplant sein. Wegen Sanierungsarbeiten kommt es zwischen Juli und September zu mehreren Streckensperren in der Ostregion, wie die ÖBB bekanntgaben. Um den Bahnbetrieb nicht mehrmals stören zu müssen, würden die Maßnahmen gebündelt durchgeführt, heißt es. Und zwar dann, wenn wegen der Ferien weniger Fahrgäste unterwegs seien.
Stammstrecke:Zwischen 5. bis 18. Juli müssen jene, die die Stadt per S-Bahn durchqueren müssen, auf U-Bahn oder Busse ausweichen. Weil die ÖBB die Brückenhölzer der Nordbahnbrücke erneuern muss, wird die meist befahrene Bahnstrecke des Landes gesperrt - und zwar zwischen Floridsdorf und Praterstern. Die Passagiere müssen auf einen Schienenersatzverkehr zwischen den Stationen ausweichen. Die genaue Route wollen die ÖBB rechtzeitig bekannt geben. Zudem kann man in diesem Zeitraum auch mit einem Bahnticket die Wiener U-Bahn nutzen.
Westbahn: Nicht nur Pendler, auch Urlauber müssen vor Fahrantritt den Fahrplan der Westbahn genau studieren. Zwischen 18. Juli und 4. September müssen in den Bereichen Aschbach, Pöchlarn, St. Valentin, Lambach und Steindorf bei Straßwalchen bis Salzburg Arbeiten an Weichen und Bahnhöfen durchgeführt werden. Dafür sind mehrere Streckensperren notwendig. Im Nahverkehr sollen Pendler auf Busse umsteigen; wie Reisende künftig Richtung Salzburg kommen, wird derzeit noch geplant. Änderungen im Fernverkehr sind jedenfalls sicher.
Nordwestbahn: Im Weinviertel sind Bahnkunden Bauarbeiten auf den Bahnstrecken schon fast gewohnt. Auch heuer im Sommer heißt es wieder Geduld haben. Zwischen 18. Juli und 7. September wird die Nordwestbahn zwischen Stockerau und Retz gesperrt, dazu kommen kleinere Tagessperren.
Regionale Bahnen in NÖ: Auf der Ybbstalbahn zwischen Ulmerfeld bis Waidhofen bzw. Kleinreifling kommt es von 4. Juli bis 7. September zu Einschrämkungen. Sperren gibt es auch auf der Traisentalbahnzwischen St. Pölten Kaiserwald bis Hainfeld/Freiland zwischen 4. Juli und 7.September.
Insgesamt investieren die ÖBB in der Ostregion, also in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland, heuer rund 670 Millionen Euro nicht nur in die Instandhaltung der Schieneninfrastruktur sondern auch in zahlreiche Um- und Ausbaumaßnahmen.
Schneller, weiter
Besonders im Großraum Wien sollen Menschen zum Umstieg auf die Bahn animiert werden. Schon jetzt sind von den 250 Millionen Bahnkunden rund zwei Drittel im Raum Wien, Niederösterreich und Burgenland unterwegs. In der Wiener Schnellbahn nehmen täglich knapp 600.000 Fahrgäste Platz.
- Mit dem umstrittenen Ausbau der Verbindungsbahn soll zwischen Hütteldorf und Meidling ein Viertelstundentakt möglich sein. Heuer reichen die ÖBB für das Verfahren zur Umweltverträglichkeitsprüfung ein. Geplant sind eine teilweise Hochlegung der Trasse samt Lärmschutz, zwei zusätzliche Bahnhöfe auf der Hietzinger Hauptstraße und der Stranzenbergbrücke, ein zweigleisiger Ausbau am Hütteldorfer Ast sowie das Auflassen von sechs Bahnkreuzungen. Baustart soll 2023 sein.
- Die Strecke der Südbahn zwischen Meidling und Mödling soll bekanntlich viergleisig ausgebaut werden, damit die Kapazität des Öffi-Verkehrs mit dem Bevölkerunsgwachstum Schritt halten kann. Derzeit pendeln 600.000 Menschen nach Wien, 40 Prozent davon komen aus dem Süden. Doch nur 20 Prozent fahren laut ÖBB Bahn. Der Anteil soll auf 40 Prozent steigen. Den Umstieg soll künftig ein Fünf-Minuten-Takt schmackhaft machen, in einem ersten Schritt bis Liesing. In sieben Jahren, plant die ÖBB, sollen die Arbeiten zum Ausbau beginnen.
- Auf der Pottendorfer Linie starten heuer die Arbeiten für den zweiten Abschnitt. Ab 2023 gibt es dann eine viergleisige Südstrecke zwischen Wien und Wiener Neustadt.
- Für die Flughafenspange wird heuer gemeinsam mit der Region eine Trasse festgelegt. Hier will man in ambitionierten fünf Jahren zur Baureife gelangen.
- Die Marchegger Ostbahn zwischen Wien und Bratislava soll bis 2023 fertig ausgebaut sein. Heuer wird im nö. Abschnitt gewerkt und auch der Bahnhof Raasdorf fertig gestellt. Auch zahlreiche Unter- und Überführeungen sollen noch heuer errichtet werden. Nach Fertigstellung soll die Fahrtzeit von 66 Minuten auf 40 verringert werden.
- Die Strecke Gänserndorf- Marchegg wird ebenfalls 2020 elektrifiziert, die Geschwindigkeit der Züge auf 120 km/h angehoben.
- Beim Semmering Basistunnel soll nach einigen Verzögerungen heuer im Frühling die Hälfte des Tunnels für die Südbahn Richtung Graz im Rohbau fertig sein.
Auch für Pendler, die nicht ganz auf ihre Fahrzeuge verzichten können, gibt es gute Nachrichten. In der Ostregion - hauptsächlich in Niederösterreich - werden heuer 1500 Park-&-Rise-Stellplätze erreichtet (etwa in Schwechat, Traiskirchen oder Großweikersdorf), sowie 1000 Bike-&-Ride-Plätze.
Zudem werden an immer mehr Bahnhöfen E-Ladestationen errichtet. In der Ostregion kommen sieben neue dazu, etwa in St. Valentin oder Kritzendorf. Derzeit stehen E-Auto-Lenkern bereits an 24 Bahnhöfen Ladestationen zur Verfügung.
In Sachen Sicherheit werden heuer 24 Eisenbahnkreuzungen reduziert.