Chronik/Wien

2022 geht es beim U-Bahn-Bau tief hinunter

Dass beim U-Bahn-Bau heuer viel geschehen ist, ist nicht zu übersehen. Gefühlt die halbe Stadt gleicht deshalb einer Großbaustelle. Besonders trifft das auf die Gegend beim Rathaus zu: Die Arbeiten für das Linienkreuz von neuer U5 (Karlsplatz – Frankhplatz) und verlängerter U2 (Seestadt – Matzleinsdorfer Platz) machte im Jänner den Anfang.

Darauf folgten künftige, andere Stationen, etwa jene bei der Neubaugasse. Im Mai wurde schließlich die U2 zwischen Karlsplatz und Rathaus gesperrt – um die Trasse für die U5 umzubauen, die diesen Teil künftig befahren wird.

Was bis jetzt geschehen ist, war aber quasi nur die Vorhut. Nächstes Jahr geht es richtig in die Tiefe, wie die Wiener Linien am Montag bekannt gaben. Ein Aus- und Rückblick in Zahlen.

1.400 Bohrpfähle...

...wurden bisher im Boden versenkt. Sie sind so etwas wie das Grundgerüst einer neuen U-Bahn-Station: Während der Bauzeit wird damit der Bereich, in dem nach unten gegraben wird, gesichert. Später dienen die Pfähle dann als Außenschale der Schächte.

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Weitere 1.300 Bohrpfähle – jene beim Rathaus reichen satte 60 Meter in die Tiefe – müssen noch hergestellt werden. Mitte 2022 will man damit fertig sein.

25 bis 35 Meter...

...wird für die Stationen in die Tiefe gegraben. Auf diesem Niveau befinden sich später die Bahnsteige. Ziel ist es, nächstes Jahr dort anzukommen. Die Basis der Stationen bildet jeweils eine drei bis vier Meter dicke Bodenplatte aus Beton und Stahl.

10 Meter...

...beträgt der Durchmesser der U-Bahn-Tunnel im Stationsbereich. Für jene der U2 starten Mitte 2022 am Matzleinsdorfer Platz die Arbeiten. Im Stationsbereich werden dazu Bagger verwendet. 2024 rückt eine riesige Bohrmaschine an: Sie gräbt unterirdisch die rund sechs Meter breiten Tunnelröhren zwischen den Stationen.

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Auch unter der Reichsratsstraße werden nächstes Jahr U2-Tunnel gegraben: Ab Frühling Richtung Schottentor, ab Oktober Richtung Augustinplatz.

4 Stationen...

...auf der jetzigen, derzeit gesperrten U2-Trasse (Stationen Karlsplatz, Museumsquartier, Volkstheater und Rathaus) werden in U5-Stationen umfunktioniert.

210 Kilometer Kabel...

...und 4,8 Kilometer Schienen wurden im Bereich dieser vier Stationen ausgebaut. Nächstes Jahr beginnen die Wiener Linien, die dortigen Bahnsteige mit Glaswänden und Türen von den Gleisen abzutrennen. Das ist nötig, weil die U5 vollautomatisch fahren wird.

Die vier adaptierten Stationen sind übrigens der erste Teil des neuen U-Bahn-Netzes, den Fahrgäste nutzen können – und zwar ab Sommer 2023. Dann endet die aktuelle U2-Sperre: Die lila Linie fährt dann vorerst auf ihrer angestammten Strecke mit den bereits umgebauten Stationen.

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Erst 2028 gibt sie die Trasse vollends an die U5 ab und wechselt auf ihre eigene, neue. Zwischen Rathaus und Frankhplatz bekommt die U5 ein kleines Stück neuen Tunnel. Dieser Abschnitt wird ab 2023 gebaut.

700 Menschen...

...arbeiten direkt auf oder im Umfeld der U-Bahn-Baustellen. Sie werden bis Ende des Jahres rund 275.000 Arbeitsstunden geleistet haben.

60 Unternehmen...

sind am Ausbau der U-Bahn beteiligt. 56 davon stammen aus Österreich, 28 aus Wien. Die in das Projekt investierten 2,1 Milliarden Euro ziehen laut Wiener Linien eine österreichweite Bruttowertschöpfung von 1,1 Milliarden Euro nach sich.

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