Neuer Escape Room: Wenn Kriminelle eine Wiener U-Bahn kapern

Neuer Escape Room: Wenn Kriminelle eine Wiener U-Bahn kapern
Escape-Room-Fans erwartet jetzt ein besonderes Abenteuer: Sie müssen die Entführung einer U-Bahn vereiteln – in einem beeindruckend realistischen Raum. Der KURIER hat das Spiel exklusiv getestet.

Die wichtigste Information für alle echten Escape-Room-Fans gibt es diesmal gleich zu Beginn: Sie können den Text gefahrenlos weiterlesen, er beinhaltet keine Spoiler.

Außer vielleicht einen kleinen: Am 20. Oktober startet mit „The Subway“ ein Escape-Abenteuer, das für das beliebte Spielegenre ein neues Kapitel aufschlägt. Was der Raum bietet, das sucht man in Wien bislang vergebens – so das Fazit eines exklusiven KURIER-Vorab-Tests.

Dabei beginnt alles ziemlich gewöhnlich: Für die Spielerinnen und Spieler öffnet sich zu Beginn eine Tür in den Wiener Untergrund, konkret: in einen Mini-Nachbau der U-Bahn-Station Volkstheater. Das charakteristische Wandmosaik darf hier ebenso wenig fehlen wie ein echter Ticketentwerter.

Das Konzept
Seit rund zehn Jahren sind Escape Rooms europaweit in Mode. Gruppen von 2 bis 6 Spielern werden in einem Raum „eingeschlossen“ – und haben meist 60 Minuten Zeit, sich durch das Lösen von (Logik-)Rätseln und Aufgaben selbst daraus zu befreien.

The Subway
Der neue Raum von „First Escape“ (1., Himmelpfortgasse 17) nimmt am 20. Oktober den Betrieb auf. Anmelden kann man sich bereits jetzt auf der Homepage firstescape.at. Der Preis pro Buchung variiert je nach Spieleranzahl, Termin und Wochentag – und beträgt mindestens 76 Euro.

Die Spieler – sie schlüpfen in die Rolle von Mitarbeitern der Wiener Linien – stoßen auf eine liegen gebliebene U-Bahn, die sie wieder in Betrieb nehmen müssen.

So weit, so schwierig. Denn die Türen des Waggons öffnen sich nicht. Und das Rätseln beginnt.

Sobald die ersten Aufgaben gelöst sind – und die Türen des Waggons endlich aufgehen –, zeigt das Abenteuer, was es kann: Die Spieler finden sich in einer echten U-Bahn-Garnitur wieder.

Ein echter Waggon

Das ist selbst für die innovative Wiener Escape-Branche neu. Hier wird – anders als in anderen Räumen – die Realität nicht nur simuliert, sondern tatsächlich in den Escape Room geholt.

Vor einem Jahr hat Aris Venetikidis, Chef des Betreibers „First Escape“, sich ein ausrangiertes Abteil (Wagennummer 2068) gesichert und mit den Abbauarbeiten bei den Wiener Linien in Erdberg begonnen. „Wir haben den ganzen Wagen ausgeschlachtet, vom Inventar bis zur Technik“, erzählt Venetikidis. Nur die Hülle, die habe man in Erdberg stehenlassen.

Neuer Escape Room: Wenn Kriminelle eine Wiener U-Bahn kapern

Eine echte U-Bahn-Garnitur wurde für den Escape Room in ihre Einzelteile zerlegt - und wieder zusammengebaut.

Aus den Originalteilen haben er und sein Team im 1. Bezirk, in der Himmelpfortgasse 17, den Raum gebaut. Wie passend: „First Escape“ liegt tatsächlich in einem mehr als 100 Jahre alten Kellergewölbe.

Wiener Geschichte

Die Idee zu dem Raum hatte Venetikidis selbst. Er beschreitet damit auch thematisch einen etwas anderen Weg als die Konkurrenz: „Ich wollte nicht den zehnten Ägypten-Themenraum oder das fünfte Harry-Potter-Abenteuer entwickeln“, sagt er. „Wir sind in Wien – und diese Stadt bietet so viel an Abenteuern. Ich will die Wiener Geschichte und Kultur verstärkt in unseren Räumen verankern.“

Bisher gibt es bei „First Escape“ vier Themenräume, einer davon – The Opera – spielt in der Wiener Staatsoper. Und auch der nächste Raum ist schon in Planung, er wird ins Wiener Mittelalter führen.

Dass sich Venetikidis aktuell der U-Bahn annimmt, kommt nicht von ungefähr. Venetikidis – halb Deutscher, halb Grieche – schrieb einst in Dublin seine Masterarbeit über Streckennetzkarten für Öffis. Später zog er nach Wien. „Wegen der Stadt.“

Aufwendige Dramaturgie

Doch noch einmal zurück zur Geschichte: Im Waggon angekommen, merken die Spieler rasch, dass sie einer großen Sache auf der Spur sind. Die U-Bahn wurde entführt ...

75 Minuten lang (das ist länger als üblich) werden die Spieler dann durch eine atmosphärisch dichte Geschichte mit aufwendiger Dramaturgie geführt. Das Tablet, das sie bei sich führen, kann nicht nur für Tipps genutzt werden. Der

Bösewicht meldet sich in Videosequenzen bei den Spielern. Auch Augmented Reality ist im Raum verbaut. „Wir wollten die 40 Quadratmeter, auf denen gespielt wird, so virtuell erweitern.“

Neuer Escape Room: Wenn Kriminelle eine Wiener U-Bahn kapern

Mittels Tablet schickt der Bösewicht den Spielern Nachrichten: Die kurzen Filme wurden mit echten Schauspielern gedreht.

Generell steckt der Raum voller technischer und mechanischer Finessen. Die Rätseldichte (eine relevante Info für versierte Spieler) ist hoch: 15 Rätsel zu lösen, etwas mehr als in durchschnittlichen Räumen. „Hinter allen Rätseln steckt eine Mission, sie treiben die Story voran.“

Diese nimmt im Verlauf des Spiels übrigens nochmals eine überraschende Wendung. Welche das ist, wird nun aber wirklich nicht verraten.

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