Chronik/Niederösterreich

Corona-Ausreisetests ab Samstag in Wiener Neustadt

Mit Stand Montag um 15 Uhr ist Wiener Neustadt mit einer 7-Tages-Inzidenz von 563 jener Bezirk, der am zweitstärksten von Corona betroffen ist. Nur der Bezirk Hermagor ist mit einer 7-Tages-Inzidenz von 593 stärker betroffen. Bereits vergangene Woche wurde entschieden, dass der Bezirk in Kärnten ab dem morgigen Dienstag abgeriegelt wird.

Die Ausreise aus dem Bezirk ist nur mit einem negativen Corona-Test möglich, der nicht älter sein darf als 48 Stunden. Auch wer eine ärztliche Bestätigung vorlegt, dass er in den letzten sechs Monaten eine Covid-Erkrankung durchlaufen hat, darf ausreisen. Kontrolliert wird im Zeitraum zwischen 5 Uhr und 21 Uhr. Dazwischen gelten Ausgangssperren für die Bevölkerung, die von der Polizei streng kontrolliert werden sollen. 

Und dieses Vorgehen wird nun auch Wiener Neustadt betreffen. Wie Vertreter der Landesregierung, der Stadt Wiener Neustadt sowie des Gesundheitsministeriums am Montag bekannt gaben, werden die Ausreisekontrollen ab Mittwoch in Kraft treten.

Allerdings mit einer Übergangsfrist bis Samstag.

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Denn wegen der fehlenden Testkapazitäten in der Stadt, sollen die Kontrollen erst ab Samstag sanktioniert werden. Voraussetzung für die Ausreisetests ist die Ausweitung der täglichen Testkapazitäten von 2.000 auf 15.000 Tests in der Stadt. 

Assistenz durch Bundesheer

Dafür müssen die Teststraßen von aktuell 16 auf 40 ausgeweitet werden. Um dies bewerkstelligen zu können, wird neben der Arena Nova und den Kasematten ein dritter Teststandort notwendig. Personell wird die Stadt ein Assistenzansuchen über 300 Mann an das Österreichische Bundesheer stellen und steht bereits in Kontakt mit dem Roten Kreuz, um ausreichend qualifiziertes Testpersonal zur Verfügung zu haben.

Da diese Maßnahmen nicht bis Mittwoch umsetzbar sind, werden Personen, die bei der Ausreise kein negatives Testergebnis vorlegen können, erst mit dem Vollausbau der Testkapazität ab Samstag sanktioniert werden.

Zudem wird es, neben den üblichen Ausnahmen, auch weitere Ausnahmen für die Stadt Wiener Neustadt geben:

  • Schüler, die einen schulüblichen Antigen-Test vorweisen können
  • Personen, die in öffentlichen Organisationen tätig sind, bei denen die Einhaltung der Testintervalle sichergestellt ist
  • Personen, die ausschließlich eine PCR-Teststation oder eine COVID-19-Impfstelle aufsuchen, sowie deren Begleitperson
  • Personen, die ausschließlich Gesundheitsdienstleistungen im Stadtgebiet in Anspruch nehmen, sowie deren Begleitperson
  • Personen, die ihren Wohnort außerhalb von Wiener Neustadt haben und in Wiener Neustadt positiv getestet wurden. Diese haben sich unmittelbar zu ihrem Wohnort in Quarantäne zu begeben.

"Mit dieser Vorgangsweise stellen wir sicher, dass wir einerseits die Anordnungen des Gesundheitsministers einhalten und andererseits, wie von mir angekündigt, erst dann sanktionieren, wenn wir die notwendigen Testkapazitäten bereitstellen können. Den Vollausbau der Testkapazitäten werden wir am Freitag erreichen. Daher kann erst mit Samstag sanktioniert werden", informiert Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP).

Im Zuge der Beratungen wurde zudem festgelegt, dass auch bei weiteren Bezirken, bei denen die 7-Tages-Inzidenz über 400 steigt, die Maßnahmen vor Ort zu setzen sind. "Der Entschluss, die Verordnung auf Ebene der Bezirksverwaltungsbehörden und Magistrate zu erlassen, ist eine sinnvolle Lösung. Damit können die Maßnahmen flexibler, verhältnismäßiger und regionaler umgesetzt werden und damit auf spezifische Rahmenbedingungen entsprechend reagiert werden", betont NÖ Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ).

Vorgezogene Impfstraße

Fix ist bereits, dass Wiener Neustadt früher mit der Durchimpfung der Bevölkerung starten wird als bisher angenommen. Bereits ab dem 16. März wird mit den Schutzimpfungen begonnen. Verimpft wird dabei nicht der Impfstoff von AstraZeneca, sondern der Impfstoff von Biontech/Pfizer. Eine Vorregistrierung auf www.impfung.at ist unbedingt erforderlich, die Terminvergabe erfolgt dann in Gruppen gemäß der Impfstrategie des Bundes. Die Stadt hat eine eigene Hotline (02622/373/777) zur Hilfestellung für Probleme bei der Registrierung eingerichtet.