Chronik/Niederösterreich

NÖ: Nach der Wahl hat das Feilschen um die Mandate begonnen

Rauchenden Köpfe gibt es in den St. Pöltner Parteizentralen von ÖVP und SPÖ nicht nur wegen des anstehenden Koalitionspokers. Mit den Stimmenverlusten verloren die zwei Parteien in den Bezirken auch direkte Grundmandate. Jetzt müssen die Parteimanager Gespür und harte Hand zugleich an den Tag legen. Um die in den Landestöpfen befindlichen Mandate wird hinter den Kulissen schon hart gekämpft.

Während die FPÖ sechs neue Direktmandate in den Bezirken holte, verlor die SPÖ fünf ihrer bisherigen sieben. Die ÖVP büßte drei von 19 ein. Die Grundmandate ermitteln sich aus der Wahlzahl, die sich aus einem Schlüssel aus Wahlberechtigten und erreichten Stimmen in den Bezirken berechnet.

So hat die SPÖ im Bezirk Wiener Neustadt ihr Grundmandat verloren, Spitzenkandidat Rainer Spenger findet sich aber auf Platz 7 der Landesliste und hat daher seinen Sitz im Landtag sicher. Gleiches gilt für den Neunkirchner SP-Kandidaten Christian Samwald: sein Grundmandat ist weg, als Elfter der Landesliste zieht er aber trotzdem in den Landtag ein.

Forderung

In Mödling hat SPÖ-Urgestein Hannes Weninger ein Grundmandat verfehlt. Platz 15 auf der Landesliste rettet ihn nicht. „Aber dieser 15. Platz spiegelt nicht die politische Stärke des Bezirks wider, wir bestehen daher darauf, dass wir ein Landeslisten-Mandat erhalten“, gibt sich Weninger kämpferisch. Auch in Bruck/Leitha hat die SPÖ das Grundmandat verloren.

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Die ÖVP büßt in Neunkirchen eines von zwei Grundmandaten ein. Hermann Hauer setzte sich im Rennen um das Verbliebene dank Vorzugsstimmen gegen Waltraud Ungersböck durch. In Baden fällt die Entscheidung zwischen Christoph Kainz und Sepp Balber.

Neu für die FPÖ im Landtag ist jedenfalls Philipp Gerstenmayer. Der Wiener Neustädter holte ebenso ein Grundmandat wie der Neunkirchner Bezirksspitzenkandidat Jürgen Handler und Peter Gerstner in Baden.

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Spannend ist die Situation in Amstetten. Die ÖVP büßte eines ihrer zwei Grundmandate ein. Zwischen Michaela Hinterholzer und Anton Kasser entscheiden nun die Vorzugsstimmen. Bei der SPÖ ging das einzige Direktmandat verloren. Kerstin Suchan–Mayr hofft auf ein Landeslistenmandat. Für die FPÖ sitzt nun Alexander Schnabel auf einem Grundmandat im Landtag.

Unverändert blieb die Situation hingegen im Norden der Donau; im Wein- und Waldviertel sowie in Tulln wurden sieben Grundmandate vergeben, und sie blieben allesamt bei der ÖVP.