Chronik/Burgenland

Zwei Innenstädte sollen grüner werden

Nicht nur im Nordburgenland, auch im Landessüden wird derzeit an Konzepten für die Attraktivierung der Stadtzentren gefeilt. Sowohl in Mattersburg als auch in Oberwart ist sollen nicht nur die Angebote ausgebaut werden: Mit Beteiligung der Bevölkerung wird an beiden Orten auch eine Begrünung der Zentren angestrebt.

In Mattersburg waren die Bagger in der Michael-Koch-Straße im Sommer 2020 schon aufgefahren, als die Pleite der Commerzialbank den Plänen für die Neugestaltung der Innenstadt über Nacht einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte.

Damit wurden die Pläne – unter anderem für ein neues Rathaus, eine Bankfiliale sowie Büros, Geschäfte und Wohnungen – auf der 12.000 m2 großen Fläche auf Eis gelegt. Eine Tochtergesellschaft der Bank war Alleineigentümerin des Areals, der Masseverwalter musste einen Käufer für die Liegenschaft finden.

Architekturwettbewerb

Mit der gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaft BWS-Gruppe sei nun „ein verlässlicher Partner gefunden worden, mit dem das Projekt zügig umgesetzt werden kann“, heißt es aus der Stadtgemeinde. Dieser Tage wurde der Architektenwettbewerb für die Neugestaltung des Areals im Zentrum entschieden. Umgesetzt wird das Konzept der Firma Nussmüller Architekten ZT GmbH, teilte die Stadtgemeinde mit.

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In dem Vorhaben finden sich Büro-, Dienstleistungs-, Gastronomie- und Wohngebäude sowie das Rathaus und eine Tiefgarage. „Dass das Rathaus beim neuen Plan einen zentralen und großzügigen Platz finden wird, freut uns natürlich besonders. Es wird außerdem mit einer Parkanlage eine grüne Verbindung zur Innenstadt geschaffen, die dieses Areal mit dem Veranstaltungsplatz im Zentrum der Stadt aneinanderfügt“, erklärt Bürgermeisterin Claudia Schlager (SPÖ).

Ideenwettbewerb als Grundlage

Die Innenstadtgestaltung finde unter Einbeziehung der Bürger statt, das Projekt laufe derzeit auf Hochtouren. So würden etwa neue Verkehrskonzepte und mehr Grünanlagen und Plätze zum Verweilen und Kommunizieren angedacht. „Für die Gemeinde ist der Ideenwettbewerb Grundlage für die Erstellung der neuen Bebauungsrichtlinien in diesem Stadtviertel“, sagt Schlager.

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Auch in der Südmetropole steht einiges an Arbeit an. In nicht einmal drei Wochen – genauer gesagt am 14. Juni – endet die Abgabefrist für den Oberwarter Stadtzentrum-Bewerb. Das EU-weit ausgeschriebene Projekt wird anschließend von einer Fachjury vergeben. Auch hier konnte sich die Bevölkerung direkt an der Ideenfindung beteiligen. „Die Gedanken der Bürgerbeteiligung sind in die Ausschreibungsunterlagen mit eingeflossen“, heißt es vonseiten der Stadtgemeinde. Mobilitätsplanung, Verkehrsberuhigung und mehr Grün seien nur einige der öfter genannten Stichworte.

Neuer Stadtgarten

Wenn die Jury sich auf ein Planungsbüro geeinigt hat, startet der Ideenfindungsprozess erst so richtig los. „Für uns geht es dann in die Detailplanung und die Verhandlungen. Der Wettbewerb ist da, um einen Planer für das Projekt zu finden. Damit wollen wir rausfinden, in welche Richtung wir gehen“, erklärt Kerstin Zsifkovits-Taferner von der Stadtgemeinde.

Doch nicht nur das Stadtzentrum wird generalüberholt, auch beim Stadtgarten – vormals Stadtpark – heißt es „alles neu“. Der Spatenstich des ebenfalls in Bürgerbeteiligung entstandenen Projekts wird am kommenden Mittwoch erfolgen. Die Grünflächen, sowie Ruhe- und Aktivzonen sollen noch in diesem Jahr umgesetzt werden. Gesucht wird jedoch noch ein Gastronom oder eine Gastronomin, die Gäste im neuen Garten bewirten wollen.

„Wir legen Wert auf ein regionales und nachhaltiges Angebot, das unterschiedliche Zielgruppen anspricht“, sagt Oberwarts Bürgermeister Georg Rosner(ÖVP). Abgabefrist ist der 31. August.