Wie das Burgenland beim Klimaschutz abschneidet
Von Michael Pekovics
Gut, aber noch nicht gut genug. So könnte man die Analyse der Österreichischen Energieagentur (AEA) zu den Klimaschutzbemühungen des Burgenlandes zusammenfassen. Positiv schlägt vor allem der Anteil von erneuerbarer Energie am Gesamtverbrauch zu Buche, negativ ist hingegen der starke Anstieg von Treibhausgasen und der generell steigende Energieverbrauch.
Als größtes Sorgenkind sieht Martina Prechtl-Grundnig, Geschäftsführerin des Dachverbandes Erneuerbare Energie, den Verkehr.
Trendumkehr ist notwendig
Seit 1990 ist der Energieverbrauch im Burgenland um 56 Prozent gestiegen
Treibhausgase
Im Vergleich zu vor 30 Jahren ist der Ausstoß von Treibhausgasen um 19 Prozent angestiegen – Rekordjahr war 2005
48 Prozent
beträgt im Burgenland der Anteil erneuerbarer Energie am Gesamtverbrauch, nur Kärnten steht aufgrund der Wasserkraft noch besser da
Österreich-Sieger
ist das Burgenland beim Anteil von erneuerbarer Energie am Stromverbrauch (141 Prozent). Das Land produziert also mehr, als es verbraucht
Auch wenn seit dem Rekordjahr 2005 die Treibhausgasemissionen wieder sinken würden, reiche dieser Trend bei Weitem nicht aus, um die bundesweiten Klimaziele zu erreichen. „Nun müssen alle an einem Strang ziehen und sich auf den gemeinsamen Klimapfad ausrichten“, fordert sie.
Außerdem brauche es „eine deutliche Verbesserung der Rahmenbedingungen und eine Ausweisung von Flächen für den raschen Ausbau von erneuerbarer Energie“. Etwa für Fotovoltaik- oder Windkraftanlagen. Wie zum Beispiel in Schattendorf, wo unlängst 17 Hektar Ackerland umgewidmet wurden und die Energie Burgenland eine Solaranlage mit 37.500 Modulen und einer Leistung von 15 Megawatt errichten will.
Insgesamt will der heimische Energieversorger in den kommenden zwei Jahren 600 Millionen Euro in den Ausbau von Fotovoltaik investieren und so Spitzenreiter in Österreich werden.
Neue Windräder geplant
In Sachen Windkraft wurde das ja bereits geschafft, aber auch andere Unternehmen investieren in diesem Bereich. Etwa die TPA Windkraft aus Wien, die in den Gemeinden Mannersdorf und Frankenau-Unterpullendorf insgesamt 13 Windräder errichten will, wie die BVZ berichtet.
Außerdem soll die TPA an einem weiteren Projekt im Mittelburgenland interessiert sein, allerdings nur in Kooperation mit der Energie Burgenland. Die dürfte daran Interesse haben, schließlich sind 45 Prozent des zwei Milliarden Euro teuren Ausbauprogramms der kommenden zwei Jahre für die Windenergie reserviert.
Die Zeit drängt jedenfalls, denn sowohl Bund als auch Land haben sich zum Ziel gesetzt, in den kommenden Jahren klimaneutral zu werden. Doch während der Bund das Jahr 2040 anstrebt, will das Burgenland dieses Ziel erst 2050 erreichen. Ausreichend Maßnahmen gebe es bereits, sagt Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf. Etwa die Biowende, die Gesamtverkehrs- oder die „Raus aus dem Öl“-Strategie.