Reizwort „Asylquartier“: Verwirrung um Einrichtung, die es schon längst gibt
Fällt dieser Tage das Reizwort „Asyl“, geht es politisch meistens gleich hoch her. So geschehen am Dienstag im Burgenland. Da sorgte nämlich am Montagabend eine Aussendung der SPÖ, die ÖVP plane ein Asylquartier in Neuhaus am Klausenbach, für Aufregung.
Die hatte zuvor wiederum die SPÖ im Land für genau dieses Vorhaben in einem Online-Artikel der BVZ scharf kritisiert. Dort kam auch SPÖ-Bürgermeister Reinhard Jud-Mund zu Wort, der sich vom ÖVP geführten Innenministerium vor „vollendete Tatsachen“ gestellt sah.
Abseits aller politischen Unstimmigkeiten ist die Lösung einfach, wie KURIER-Recherchen bei der Landespolizeidirektion ergaben.
"Keine Rede von Asylunterkunft"
„Die ehemalige Polizeiinspektion gehört dem Bund. Sie wurde adaptiert, um Flüchtlinge kurzfristig unterbringen zu können“, bestätigte Polizeisprecher Helmut Marban. Bis zu 40 Personen können dort Platz finden. Das passiere allerdings nur dann, wenn die Kapazitäten in Heiligenkreuz ausgeschöpft sein sollten.
„Wir können die Leute ja nicht einfach auf der Straße stehen lassen, nachdem sie aufgegriffen wurden und deshalb schaffen wir zusätzliche Kapazitäten. Ob wir diese dann brauchen oder nicht, wird sich erst zeigen“, sagt Marban.
Von einer Asylunterkunft könne allerdings keine Rede sein. Es gehe lediglich um die Datenaufnahme und eine kurzfristige Betreuung der Asylsuchenden. Das sei laut Marban auch bisher schon so gewesen.
Vorerst dürfte sich das Problem aber ohnehin Luft aufgelöst haben. Denn laut Bürgermeister Jud-Mund sehe es derzeit nicht so aus, als würden überhaupt Flüchtlinge nach Neuhaus am Klausenbach kommen. Die für Dienstag angekündigten seien nämlich noch nicht da.