Chronik/Burgenland

Neue Chefs für die burgenländische Krages

Braucht jedes Spital einen eigenen ärztlichen Direktor (oder jede Abteilung einen eigenen Primar), oder  können mehrere Krankenhäuser oder zumindest Abteilungen unter einer gemeinsamen Leitung stehen?  Diese organisatorischen Fragen werden in der landeseigenen Krankenanstaltengesellschaft Krages mal so, mal so beantwortet. Derzeit hat wieder die Zentralisierung Oberwasser.

Am Montag wurde bekannt, dass die Krages-Direktion ab Dienstag um einen  medizinischen Direktor und eine medizinisch-wissenschaftliche Direktorin erweitert wird. Primarius Gerhard Puhr wird medizinischer Direktor, Privatdozentin Astrid Mayer medizinisch-wissenschaftliche Direktorin. Beide Mediziner sind in der Krages-Hierarchie damit auf der zweiten Stufe – unterhalb von Krages-Geschäftsführer Hubert Eisl – angesiedelt. Puhr ist nun Vorgesetzter aller ärztlichen Direktoren in den vier Krages-Spitälern Oberwart, Güssing, Oberpullendorf und Kittsee, wobei er in zwei Fällen sein eigener Chef wird. Denn der 65-jährige Internist bleibt weiter Chef in Güssing und übernimmt interimistisch die Leitung in Oberwart. Dort war seit Februar 2019  Mayer (55) Chefin.

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Primarius Gerhard Puhr, Ärztlicher Direktor und Vorstand der Abteilung für Innere Medizin im KH Güssing, übernimmt zusätzlich die neu geschaffene Funktion des medizinischen Direktors der Krages
 

Die längerfristige Führungsfrage der vier Spitäler (ein Chef pro Haus oder einer für alle) soll später geklärt werden. Zur Erinnerung: Vor gut fünf Jahren hatte Primar Kurt Resetarits die Leitung der Spitäler Oberpullendorf, Oberwart und Güssing inne. Alles schon dagewesen.

Abstimmung der Leistungen in Spitälern

Begründet wird die aktuelle Neuorganisation mit der Notwendigkeit der im Masterplan Spitäler angekündigten Leistungsabstimmung zwischen den vier Spitalsstandorten. Dafür sei Puhr die richtige Wahl. Und Mayer soll sich um den Fachärzte-Nachwuchs kümmern.

Das Land finanziert jährlich sechs Studienplätze für burgenländische Medizinstudenten an der Danube Private University (DPU) in Krems. Gemeinsam mit der DPU soll in Oberwart ein Trainingszentrum für Studenten entstehen. Land und DPU verhandeln noch über die Finanzierung.

Krages als Einspringer

Bei der SPÖ-Klubklausur in Stegersbach wiederholte LH Hans Peter Doskozil „die Standortgarantie für alle Krages-Häuser“. Künftig würden Schwerpunkte gesetzt. In Güssing etwa  für Geriatrie, Rheumatologie und plastische Chirurgie. Der Neubau des Krankenhauses in Oberwart liege im Plan, auch in Gols sei alles auf Schiene. „Zur Zeit kenne ich keine auffälligen Gutachten oder Beschränkungen, die den Zeitplan gefährden könnten“, sagte Doskozil.

Was die Versorgung mit niedergelassenen Ärzten betrifft, sagte Doskozil, dass die Krages vorübergehend ein Ambulatorium schaffen solle, wenn  sich für eine Stelle kein Bewerber finde.

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Die bisherige Ärztliche Direktorin des KH Oberwart, Privatdozentin Astrid
Mayer, ist nun für die Weiterentwicklung der Mediziner-Ausbildung zuständig
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