Chronik/Burgenland

Abbau und Ausbau im burgenländischen Bahnnetz

Bagger sind auf den Schienen unterwegs, Gleise werden herausgerissen. Die Bahnstrecke von Oberwart nach Bad Tatzmannsdorf wird demontiert. Somit ist nun die gesamte Strecke zwischen Oberwart und Oberschützen der Südburgenländischen Regionalbahn (SRB) Geschichte.

Wie der KURIER berichtet hat, gab es keine Lösung zwischen den Anrainergemeinden Oberschützen, Oberwart und Bad Tatzmannsdorf mit dem Bahnbesitzer, der SRB. Im Frühjahr wurde ein Investor gesucht. Eine Sanierung hätte rund 2,5 Millionen Euro gekostet, der Kaufpreis für den Streckenabschnitt betrug rund 200.000 Euro. Ein Retter für die Strecke habe sich jedoch nicht gefunden. Jetzt wird über eine neue Nutzung der abgebauten Bahntrasse nachgedacht.

Geh- und Radweg

„Die Gespräche laufen auf verschiedenen Ebenen. Unser Wunsch ist es, einen hochwertigen Rad- und Spazierweg für die Bevölkerung und Gäste zu errichten“, heißt es vonseiten der Südburgenländischen Regionalbahn. Auch mit dem Land Burgenland gebe es Verhandlungen. In Bad Tatzmannsdorf wäre man froh über das zusätzliche touristische Angebot. „Wir würden es begrüßen, wenn sich etwas ergibt“, sagt Bürgermeister Gert Polster. Auch für Oberwart sei das Vorhaben spannend, wie ÖVP-Bürgermeister Georg Rosner bestätigt. Für ein Radwegprojekt würden auch Bundesfördermittel zur Verfügung stehen. „Ein reiner Radweg abseits der Autos hätte auf jeden Fall Charme“, meint Rosner. An einem Konzept werde noch gearbeitet.

Der langjährigen Forderung nach einer besseren Sicherung des Bahnüberganges in der Eisenstädter Eisbachstraße kommen derweil die ÖBB ab heute, Mittwoch, nach. Darauf haben sich das Land, die Stadtgemeinde sowie die Bahn geeinigt.

Wie berichtet hatte es an dem Bahnübergang mehrere schwere Unfälle gegeben. Die Stadtfeuerwehr musste seit 2014 mehrmals ausrücken, dabei hatte es auch Verletzte gegeben. Besonders tragisch endete ein Unfall vergangenen September: Der Zusammenstoß eines Zuges mit einem Pkw hatte zwei Todesopfer gefordert. Ein Pensionisten-Ehepaar (79 und 73 Jahre) aus Großhöflein konnte nicht mehr gerettet werden.

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Todesopfer

Ab heute werde laut ÖBB als „Sofortmaßnahme für eine verbesserte Sichtbarkeit“ die bestehende Lichtzeichenanlage mit LED-Technologie ausgerüstet. Bis Ende November 2022 werde die Umrüstung in eine Lichtzeichenanlage mit Schranken erfolgen. „Für die ÖBB ist die Sicherheit im Verkehr ein oberstes Gebot, weshalb wir österreichweit jährlich 25 Millionen in die Verbesserung der Sicherheit an Eisenbahnkreuzungen investieren“, erläuterte Friedrich Janka von der ÖBB-Infrastruktur AG.

In der Aufrüstung auf LED-Technik sieht Verkehrslandesrat Heinrich Dorner (SPÖ) „einen ersten wichtigen Schritt, um die Sicherheit an der Eisenbahnkreuzung zu erhöhen“.

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Laut Bürgermeister Thomas Steiner (ÖVP)werde nun „der letzte unbeschrankte Bahnübergang entschärft“. Erst 2018 hatte die Stadtgemeinde in der Siegfried Marcus-Straße 300.000 Euro in einen Schranken beim Bahnübergang investiert.

Österreichweit haben die ÖBB seit 2000 die Zahl der Bahnübergänge von 6.100 auf 3.100 reduziert. Im Burgenland gibt es 107 Bahnübergänge im ÖBB-Streckennetz, von denen 80 technisch gesichert und 27 nicht technisch gesichert sind.