Berührendes Foto kurz nach dem Notkaiserschnitt

Berührendes Foto kurz nach dem Notkaiserschnitt
Das Bild zeigt ein drei Tage altes Baby mit der Narbe des lebensrettenden Eingriffs.

Der drei Tage alte Bub liegt ruhig auf den Beinen seiner Mutter und schläft. Das Bild der britischen Fotografin Helen Aller berührt aber aus einem anderen Grund: Es zeigt die frische Narbe eines Kaiserschnitts am Bauch der Mutter. Die Wunde hat etwa die Größe eines Babykopfes und macht einen Eingriff sichtbar, der trotz weltweit ansteigender Kaiserschnittraten noch immer mit Mythen und Ängsten aufgeladen ist. Vor allem die Narbe ist vielen Frauen - ähnlich wie schwangerschaftsbedingte Dehnungsstreifen - unangenehm.

Die fotografierte Frau möchte nicht erkannt werden, auch weil sie eigentlich gegen einen Kaiserschnitt war. Aufgrund von Komplikationen während der Geburt kam es jedoch zu einem Notkaiserschnitt. „Ich fotografierte diese Mama einige Zeit zuvor während der Schwangerschaft und sie sagte mir, dass sie große Angst vor einem Kaiserschnitt hat“, schreibt Fotografin Helen Aller auf Facebook.

Nach dem Notkaiserschnitt meldete sich die junge Mutter wieder bei der Fotografin. „Sie bat mich vorbeizukommen und dieses spezielle Foto zu machen, nachdem ihr schlimmster Albtraum ihr und ihrem Kind das Leben rettete.“ Sie wollte festhalten, dass die gefürchtete Operation nun Teil ihres Lebens ist.

Berührendes Foto kurz nach dem Notkaiserschnitt

Anstieg bei Kaiserschnitten

In den vergangenen Jahren stieg die Zahl der Kaiserschnitte weltweit deutlich an. In Österreich kommt jedes dritte Kind per Kaiserschnitt auf die Welt – das sind doppelt so viele wie noch vor 15 Jahren. In manchen Kliniken liegt die Rate sogar bei mehr als 50 Prozent. Der Eingriff erfolgt vor allem dann, wenn das Leben oder die Gesundheit des Babys und/oder der Mutter bei einer normalen, vaginalen Geburt gefährdet wären. Das kann z.B. eine Querlage des Kindes, ein Einriss der Gebärmutter oder eine Infektion des Fruchtwassers sein. Darüber hinaus gibt es Indikationen, in denen ein Kaiserschnitt nicht unbedingt notwendig, allerdings die vaginale Geburt mit einem erhöhten Risiko verbunden ist, etwa bei Beckenlage des Kindes, bei Kindern mit einem Gewicht von mehr als 4,5 Kilogramm oder bei verdächtigen Veränderungen der Herzfrequenz des Kindes.

Mittlerweile steigt auch die Nachfrage nach Kaiserschnitten, die medizinisch nicht notwendig wären. Häufiger Grund dafür ist die Angst der werdenden Mütter vor einer vaginalen Geburt. Laut einer Studie der Stadt Wien gibt es bei acht Prozent aller Kaiserschnitte keine medizinische Indikation. Zwar würden mehr als 85 Prozent der Frauen eine natürliche Geburt bevorzugen. Bei jenen, die Angst vor der Geburt haben, ist die Kaiserschnitt-Rate jedoch deutlich höher.

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