ÖBB-Führung: Rück-Zug des Personalchefs

Die ÖBB verlieren einen erfahrenen Manager
Top-Manager Peter Pirkner verlässt den Bahnkonzern, er will sich offenbar beruflich verändern.

Dem Vernehmen nach ist ÖBB-Chef Andreas Mathä am Dienstag aus dem Urlaub zurückgekehrt, da muss er sich schon Gedanken über die Nachbesetzung in der Personalabteilung machen. Am Dienstagnachmittag wurde den leitenden Bahn-Mitarbeitern in einem Management-Letter mitgeteilt, dass der langjährige ÖBB-Personalchef und Prokurist Peter Pirkner den Führerstand verlässt.

ÖBB-Führung: Rück-Zug des Personalchefs
BILD zu OTS - Bildlegende (v.l.n.r.): Peter Pirkner (Leiter Strategisches Konzernpersonalmanagement ÖBB-Holding AG), Daniela Colleoni (Head of Group HR, Uniqa) sowie Investorin Regina Prehofer (Vizerektorin für Finanzen und Infrastruktur, WU Wien) mit den Gründern Tina Deutsch & Nikolaus Schmidt
Laut Insidern soll Pirkner, der für die Agenden von 40.000 Mitarbeitern zuständig war, schon länger über eine berufliche Veränderung nachgedacht haben. Er soll auch auf eigenem Wunsch um eine Freistellung im Rahmen der Kündigungsfrist ersucht haben.

"Es kommt für uns relativ überraschend, obwohl es sich in den vergangenen Monaten schon irgendwie abgezeichnet hat, dass er womöglich eine neue Funktion sucht", sagt ein ÖBB-Insider zum KURIER. So wird in ÖBB-Kreisen kolportiert, dass Pirkner schon zwei, drei Monate, bevor Christian Kern von den ÖBB ins Bundeskanzleramt wechselte, gehen wollte. Doch der damalige Bahnchef Kern soll ihn nicht ziehen haben lassen.

Umbau geplant?

Jetzt soll der Umstand, dass eine Umstrukturierung in Sachen Personalwesen bei den ÖBB ins Haus steht, Pirkner den Abgang erleichtern. So könnte die Funktion des strategischen Personalchefs in der ÖBB-Holding, die Pirkner bekleidet, womöglich gestrichen werden, und die Personalagenden samt Lohnverrechnung und IT-Sparte in der ÖBB-Business Competence Center GmbH (BCC) mit einem einzigen Geschäftsführer gebündelt werden. Diese Überlegungen gibt es, erzählen Insider. Laut Firmenbuch werken bei der BCC derzeit drei Geschäftsführer.

Indes hat der 48-jährige Manager eine berufliche Laufbahn hinter sich, die sich sehen lassen kann. Er begann als selbstständiger Managementberater und heuerte später beim deutschen Consulter Kienbaum an. Danach leitete er die österreichische Personalabteilung der UniCredit Leasing. Nach einigen Jahren stieg er zum globalen Personalchef der UniCredit Leasing in Mailand (3000 Mitarbeiter) auf. Im Jänner 2011 ging er bei den ÖBB an Bord.

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