Millionen-Pleite eines Pharma-Unternehmers

Wiener Beteiligungsfirma Euro East fuhr an die Wand
Geschäftsführer einer Pharma-Gruppe hat rund zehn Millionen Euro Schulden. Er will den Gläubigern 20 Prozent Quote binnen fünf Jahren zahlen.

Vor fast genau einem Jahr ist die steirische Iason-Gruppe mit rund 35 Millionen Euro Forderungen in die Pleite geschlittert. Drei Insolvenzverfahren wurden laut Creditreform eröffnet: Über die Iason GmbH, über die Atalante Innovations GmbH & Co KG und über die Argos Zyklotron Betriebs GmbH. Die Iason und Atalante haben jeweils einen Sanierplan abgeschlossen und die Konkursverfahren wurden bereits rechtskräftig aufgehoben.

Die Iason-Gruppe produziert und verkauft nuklearpharmazeutische Produkte, vor allem Tumormarker, die in der sogenannten Positronen-Emissions-Tomographie eingesetzt werden. Zu den Kunden zählen Krankenhäuser in Österreich, Deutschland, Frankreich und Italien. Der Steirer Christoph Artner ist in mehreren Gesellschaften Geschäftsführer.

Bank stellte Insolvenzantrag

Nun steht Artner selbst im Mittelpunkt eines Konkurses. Den Antrag hat die Steiermärkische Sparkasse, die Hauptgläubigerin, eingebracht. Als vorläufiger Verwalter wurde der renommierte Sanierungsexperte und Rechtsanwalt Alexander Isola eingesetzt. „Christoph Artner hat maßgeblichen Einfluss auf die Unternehmen der Iason-Gruppe“, heißt es im Konkursantrag. „Die Unternehmensgruppe besteht aus den Produktionsfirmen Atalante Innovations GmbH und Argos Zyklotron Betriebs GmbH, die Iason ist die Vertriebsfirma.“ Um einen zeitgerechten Transport zu den Krankenhäusern sich zu stellen, müssen die Medikamente wegen der geringen Halbwertszeit innerhalb weniger Stunden nach der Produktion dem Patienten verabreicht werden, heißt es im Antrag weiter.

Flugzeuge angeschafft

In den Jahren 2007 und 2008 wurden dazu eigene Flugzeuge angeschafft, weil keine Alternativen beim Transport zur Verfügung standen. Für den „Lufttransport“ wurden drei Firmen gegründet: die Telamon GmbH, die Daedalos GmbH und die Hermes Flugzeugverwaltungs-GmbH Co KG. Der Flugbetrieb wurde mittlerweile eingestellt. Über die Daedalos wurde im März 2016, über die Telamon GmbH wurde am 1. Juni 2016 jeweils ein Insolvenzverfahren eröffnet. Ursache war einerseits der Wertverlust der Flugzeuge aufgrund der Wirtschaftskrise, andererseits konnte eine italienische Tochtergesellschaft, aufgrund von verwaltungsrechtlichen Hürden, ihre Produktion von 2008 bis 2011 nicht aufnehmen.

Persönlich Haftung

Christoph Artner ist Geschäftsführer von insgesamt sieben Gesellschaften. „Er haftet persönlich für die Verbindlichkeiten der Unternehmensgruppe“, heißt es im Antrag weiter. So haftet er bei vier Banken, einer Landes-Beteiligungsgesellschaft und einer Leasingfirma für einen Betrag in Höhe von 8,238 Millionen Euro und für private Verbindlichkeiten bei drei weiteren Banken in Höhe von 1,734 Millionen Euro. Unterm Strich macht das 9,972 Millionen Euro. „ Sämtliche Institute - mit einer Ausnahme - haben die Haftungen fällig gestellt“, heißt es im Antrag. „Damit ist die Zahlungsunfähigkeit von Christoph Artner gegeben.“ Artner will seinen Gläubigern 20 Prozent innerhalb von fünf Jahren zahlen und einen Sanierungsplan abschließen.

Kommentare