Sexismus als Stolperfalle

Wenn sich Chefs sexistisch äußern, kann das harte Konsequenzen für sie haben.
Firmenbosse lassen sich manchmal dazu hinreißen, diskriminierenden Aussagen gegen Mitarbeiter zu richten. Vor wenigen Tagen hat das den Chef der Werbeagentur Saatchi & Saatchi seinen Job gekostet.

Ob diskriminierende Macho-Sprüche oder verbale Übergriffe: Immer wieder lassen sich Firmenchefs zu Aussagen hinreißen, die nicht nur ihrem Image schaden, sondern auch ihrer Karriere alles andere als zuträglich ist. Erst vor wenigen Tagen ist Kevin Roberts, Chef der Werbeagentur Saatchi & Saatchi über diskriminierende Aussagen gestolpert. Der Brite, einer der bekanntesten Werber der Welt, sagte in einem Interview mit Business Insider, Frauen mangle es an vertikalen Ambitionen. Bei wichtigen Wendepunkten in ihrer Karriere entscheiden sie sich gegen Führungspositionen. Damit hat er eine Sexismus-Debatte losgetreten, die ihn letztlich den Job gekostet hat. Roberts wird am 1. September seinen Posten räumen, kündigte die Agentur vor Kurzem an. Doch er ist nicht der einzige Firmenchef, der Frauen verbal diskriminiert. Microsoft-CEO Satya Nadella hatte sich 2015 durch Äußerungen in einem Interview angreifbar gemacht. Auf die Frage, wie sich Frauen verhalten sollen, die ungern nach einer Gehaltserhöhung oder Beförderung fragen, hat er gesagt, Frauen sollten gar nicht danach fragen: Stattdessen sollten sie darauf vertrauen, dass sie gerecht entlohnt würden. Diese Aussage brachte Nadella scharfe Kritik ein, weshalb er sich entschuldigte.

Laut einer aktuellen deutschen Studie fühlt sich jeder Dritte am Arbeitsplatz diskriminiert, Frauen vor allem wegen ihres Geschlechts. Bei den Themen Lohngleichheit und faire Ein- und Aufstiegschancen besteht Nachholbedarf.

Lesen Sie nächste Woche im Job-KURIER: Wehrt man sich gegen Diskriminierungen – und wenn ja, wie?

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