Mit der Stimme zum Erfolg

Stimmen geben Emotionen wieder und lassen Rückschlüsse auf die Glaubwürdigkeit und das Alter des Sprechers zu.
Von der Art der Artikulation hängt es ab, wie kompetent man wahrgenommen wird. Wer weiß, wie er seine Stimme richtig einsetzt, hat im Berufsleben bessere Karten.

Wenn ein Politiker eine Rede hält oder die Chefin den Sparplan präsentiert, hören wir nicht nur darauf, was er oder sie sagt, sondern auch wie. Denn Emotionen sind hörbar. Viele Lügendetektoren etwa analysieren nicht den Puls, sondern die Stimme. Der berufliche Erfolg hängt daher nicht nur vom glaubwürdigem Auftreten ab, sondern auch vom Klang der Stimme. Eine kraftvolle Artikulation und eine klare Sprache vermitteln Kompetenz, eine melodische Stimmführung wirkt sympathisch, die Modulation der Lautstärke und gekonnte Pausen erleichtert das Zuhören. Die gute Nachricht: Mithilfe von Stimmtraining und Rhetorikkursen ist all das erlernbar.

Forscher der Pennsylvania State University haben die Stimmen von 258 Frauen und 175 Männern aufgezeichnet und ließen Probanden darüber urteilen. Das Ergebnis: Tiefe Männerstimmen wirken auf Geschlechtsgenossen einschüchternd, sind für Frauen aber anziehend. Männer bevorzugen Frauenstimmen, die Jugendlichkeit und Fruchtbarkeit suggerieren. Auch das Alter ist hörbar, da die Muskeln der Stimmlippen und des Kehlkopfes an Elastizität verlieren. Frauen haben nach der Menopause eine tieferer Stimme, weil ihr Östrogenspiegel sinkt. Männerstimmen werden mit dem Alter höher, da ihr Körper weniger Testosteron produziert. Doch auch von Generation zu Generation sind Änderungen zu verzeichnen. Frauen sprechen heute eine Terz tiefer als vor 30 Jahren. Das hat mit der fortgeschrittenen Emanzipation zu tun, denn mit Kleinmädchenstimme wird man heute nicht mehr ernst genommen.

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