baumax: Etliche Interessenten für Märkte

Ohne Käufer Supernova und OBI würden womöglich mehr als 3674 baumax-Mitarbeiter in Kürze ihren Arbeitsplatz verlieren.
Steirische baumax-Standorte offenbar nicht gefährdet. NÖ Förderungsgesellschaft Agan wickelt Arbeitsstiftung ab.

Das Interesse an den zwölf baumax-Filialen, die von OBI nicht fortgeführt werden, ist größer als erwartet. Dem Vernehmen nach gibt es pro Standort mitunter mehr als eine Handvoll potenzieller Käufer.

Entwarnung gibt es auch für die baumax-Filialen in der Steiermark. "Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit werden fast alle steirischen Standorte weitergeführt", heißt es in gut informierten Branchenkreisen. "Auch der Standort Leoben soll wieder belebt werden."

Relativ positive Nachrichten gibt es auch für die baumax-Mitarbeiter, die von der Kündigung betroffen sind. Bis in den späten Mittwochabend haben drei Betriebsräte, fünf Mitglieder des sogenannten Vertrauenskomitees aus der Konzernzentrale, ein Gewerkschafter und zwei baumax-Manager einen Sozialplan ausgehandelt. Das bestätigt Wolfgang Katzian, Chef der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA).

Sozialplan

Insgesamt 7,5 Millionen Euro wird baumax für den Sozialplan zur Verfügung stellen. 3,5 Mio. Euro werden für die rund 400 gekündigten Mitarbeiter der Firmenzentrale in Klosterneuburg und des Logistikzentrums in Wien in die Hand genommen; vier Millionen für jene Mitarbeiter, deren Märkte geschlossen werden. Der Sozialplan basiert auf einem cleveren Punktesystem. So werden das Alter, die Dienstzeit, das Bruttogehalt und die familiären Verhältnisse (Kinder) angerechnet.

Die Arbeitsstiftung

"Die Mitarbeiter, die ein höheres Bruttogehalt hatten, erhalten auch eine höhere freiwillige Abfertigung ", heißt es dazu aus der Gewerkschaft. Zugleich wird eine Arbeitsstiftung für jene Mitarbeiter eingerichtet, die älter als 50 Jahre und mehr als 15 Jahre bei baumax tätig sind. Laut GPA-Chef Katzian gilt das Angebot für 120 Personen. Die Arbeitsstiftung wird von der niederösterreichischen Förderungsgesellschaft Agan abgewickelt. "Die Arbeitsstiftung ist ein Weiterbildungs- und Umschulungsangebot", sagt Agan-Geschäftsführer Peter Zellermayer zum KURIER. "70 Prozent nutzen die Stiftung für eine höhere Qualifizierung." Die restlichen 30 Prozent wechseln den Beruf. Geht ein Betroffener in die Stiftung, erhält er das sogenannte Stiftungs-Arbeitslosengeld. Findet er trotz der Stiftung keinen neuen Job, hat er danach weiter Anspruch auf das gesetzliche Arbeitslosengeld.

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