VW-Affäre: Bei zwei Dritteln nur Software-Update nötig

EU will Zulassungsverfahren für Pkw in einzelnen Ländern prüfen
Weiter unklar, wie viele Fahrzeuge in Österreich auch von manipulierten CO2-Werten betroffen sind.

Die Abgas-Affäre beim VW-Konzern hat weitreichende Konsequenzen. Die EU-Kommission stellt die Pkw-Zulassungsverfahren in den einzelnen Mitgliedsländern auf den Prüfstand. Möglicherweise wird ein neues Genehmigungssystem eingeführt.

Unklar ist weiterhin, wie viele Fahrzeuge in Österreich auch von manipulierten CO2-Werten betroffen sind. Insgesamt geht es um rund 800.000 Autos. Dem Vernehmen nach will die Salzburger Porsche Holding, Europas größter Autohändler, am Freitag Zahlen liefern.

Was die 363.400 Diesel-Fahrzeuge der Marken Audi, Seat, Skoda und VW betrifft, die hierzulande mit überhöhten Stickoxid-Werten über die Straßen brettern, gibt es erste Richtwerte. Die Porsche Holding geht davon aus, dass bei zwei Dritteln ein Software-Update in der Motorsteuerung ausreicht, um das Abgasproblem zu beheben. Der Eingriff könne im Zuge eines normalen Services in der Werkstatt durchgeführt werden.

Beim restlichen Drittel werden Hardware-Maßnahmen nötig sein; welche genau, ist selbst bei VW noch nicht klar. Insgesamt stehen aber 700 Werkstätten dafür in Österreich zur Verfügung.

Skoda mit Lieferproblemen

Indes sind im Oktober die Neuzulassungen in Österreich um 6,8 Prozent zum Vergleichszeitraum 2014 gesunken. VW verzeichnete (im Vergleich zum September) mit 4686 Neuzulassungen ein Plus von sieben Prozent. Für den Rückgang (-4,6 Prozent) bei Audi gibt es eine einfache Erklärung: Audi steht vor einem Modellwechsel. Im November kommt der neue Audi A4, eines der wichtigsten Absatz-Modelle, auf den Markt. Bei Skoda beträgt das Minus sogar 32 Prozent. "Skoda hat ein Lieferproblem", sagt Porsche Holding-Sprecher Richard Mieling. Skoda habe einen hohen Auftragsbestand. Aber die österreichischen Händler erhalten nicht die Stückzahlen, die sie eigentlich brauchen.

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