Vonn und Miller im Blickpunkt

Vonn und Miller im Blickpunkt
Wenn Lindsey Vonn oder Bode Miller auftauchen, dann richten sich alle Blicke auf die beiden US-Skigrößen.

Der gute Nolan Kasper hat überhaupt keine Chance. So sehr er sich ins Zeug legt, so freizügig sich der US-Slalomläufer in seinen Sommer-Sandalen auch zeigen mag – er macht sich doch nur zum Kasper. Was sind schon zehn nackte No-Name-Zehen im Gletscherschnee gegen das berühmteste Siegerlächeln des Alpinen Ski-Weltcups oder die neue First Lady von Mister Miller?

Wo immer Lindsey Vonn und Bode Miller auch auftauchen, da ist das Rampenlicht für sie reserviert. Auch 2700 Meter über dem Meeresspiegel, am Fuße des Rettenbachferners oberhalb von Sölden dreht sich alles nur um die beiden Skistars aus Übersee.

Im Fokus

Auf der Piste nebenan, wo am kommenden Wochenende der Weltcup startet, absolvieren die Österreicher gerade ihre Zeitläufe, doch die Kameras und Foto-Objektive sind alle auf Vonn und Miller gerichtet, die seit dem letzten Winter als offizielle Werbebotschafter des Tiroler Ötztals durch den Weltcupzirkus tingeln. Eine Partnerschaft, die ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel immer noch sauer aufstößt.

"Ich kann zwar immer noch nicht verstehen, warum man ausländische Sportler sponsert, aber immerhin werden unsere Skifahrer heuer auf den Plakaten ordentlich begrüßt", so Schröcksnadel, der im Vorjahr richtig ausgezuckt war, weil ausgerechnet Bode Miller das offizielle Gesicht auf den Werbeplakaten für die Rennen auf österreichischem Boden war.

Schnee von vorvorgestern

Inzwischen hat der Skizirkus schon wieder seinen neuen Aufreger – in Person von Lindsey Vonn, die vor einigen Wochen angekündigt hatte, sich heuer bei der Abfahrt in Lake Louise mit den Herren messen zu wollen. Seither debattieren die FIS-Funktionäre und protestieren die Konkurrentinnen. Selbst einige Männer halten nichts vom Geschlechterkampf in der Abfahrtshocke. "Das finde ich schade. Sie sollten verstehen, dass das eigentlich nur gut für den Sport wäre", erklärt Lindsey Vonn, die allerdings nicht damit rechnet, dass die FIS bei der Sitzung am 3. November grünes Licht für einen Herren-Start gibt. "Irgendwann mach’ ich es sicher noch. Vielleicht ja dann am Karriereende."

Vorerst wartet auf die 28-Jährige erst einmal die Mission Titelverteidigung: Im Gesamtweltcup, aber auch in Sölden, wo Vonn im Vorjahr ihren ersten Weltcup-Riesentorlauf gewinnen konnte. "Aber diesmal hab’ ich viel mehr Druck als letztes Jahr. Keine Ahnung, wie gut meine Form jetzt schon ist."

Im Aufbau

Das deckt sich mit ihrem Landsmann Bode Miller, für den seine Ski-Form sowieso ein völliges Rätsel ist. Der 35-Jährige ist zwar ins Ötztal gekommen, das Rennen verfolgt er aber nur als Zuseher. Miller will nach einer überstandenen Knie-Operation erst im Laufe der Saison wieder in den Weltcup einsteigen. Außerdem ist sein Kopf derzeit ohnehin woanders: Bei der Profi-Beachvolleyballerin Morgan Beck, seiner Herzdame, die er vor wenigen Wochen geheiratet hat. Und bei Harper, Millers geliebter Hauskatze, die hochoffiziell als Trauzeuge des Paars aufscheint – kein Witz – und auch mit ins Ötztal gekommen ist.

Als die dreiköpfige Familie diese Woche im Hotel Central in Sölden ankam, hatte der US-Skistar nur einen Wunsch. Er verlangte spätnachts nach Katzenstreu.

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