Nödl: Eishockey-Wirbelwind aus Carolina

Nödl: Eishockey-Wirbelwind aus Carolina
Der Wiener Andreas Nödl sprach nach dem 4:2 seiner Innsbrucker in Graz über Vorbilder, Milliardäre und seinen Einsatz.

Mit einem Elektrolytgetränk in der Hand und einem T-Shirt der Carolina Hurricanes gekleidet stand Andreas Nödl in den Katakomben der Grazer Eishalle, schnappte nach Luft und suchte beim Interview nach deutschen Wörtern. Der 25-jährige Wiener, der seit neun Jahren in Nordamerika Eishockey spielt und es bis in die National Hockey League geschafft hat, kann seinen amerikanischen Akzent nicht mehr leugnen.

Größere Probleme als beim Reden hatte der Stürmer auf dem Eis – trotz des sensationellen 4:2-Erfolges der Innsbrucker in Graz. "Es war zach im ersten Drittel", sagte Nödl nachdem er in Nordamerika in den letzten sechs Monaten keine Partie absolviert hatte und deshalb noch keinen Rhythmus hat. "Obwohl ich den ganzen Tag schlafe, habe ich immer noch einen Jetlag", sagte Nödl, der erst am Donnerstag nach Innsbruck kam. "Ich freue mich auf die nächsten Tage und das Training. Am Freitag gegen Villach werde ich hundert Prozent attackieren können."

Mitreißend

Das ist auch die Vorgabe von Innsbruck-Trainer Daniel Naud. "Er will, dass ich alles gebe. Durch meinen Einsatz kann ich vielleicht Mitspieler mitreißen. Das ist der Grund, warum in drüben spiele", sagt Nödl. Mit drüben mein er die NHL. Bei den Philadelphia Flyers (bis November 2011) und den Carolina Hurricanes hat er den Ruf eines sehr verlässlichen und hart spielenden Defensiv-Stürmers. Seine Eigenschaften könnten den Innsbruckern tatsächlich helfen. Denn spielerisch ist der Aufsteiger von der Konkurrenz weit entfernt. "Es hat in Graz wirklich Spaß gemacht. Wir haben einfach gespielt, den Puck aus der Gefahrenzone weggeschossen und wieder erkämpft. So können wir gewinnen."

Das in Europa um vier Meter breitere Eis ist für Nödl vor allem in der Defensive eine Umstellung. "Gute Stürmer können den Puck mit mehr Platz laufen lassen. Da rennst du die ganze Zeit hinterher."

Alle verlieren

Nödls Vertrag in Innsbruck läuft bis 4. November. Ob der Gehälterstreit in der NHL länger dauern wird, vermag er nicht abzuschätzen: "Da streiten Millionäre mit Milliardären. Wenn es gar keinen Spiele geben wird, dann verlieren alle." Bei Carolina würde Nödl bis 2014 1,69 Millionen Dollar verdienen. Sollte die gesamte Saison ausfallen, dann gibt es nur eine Entschädigung aus einem Fond der Spielergewerkschaft.

Trotz des finanziellen Verlustes findet er es gut, dass die NHL-Spieler nach Österreich zurückgekehrt sind. "Das ist super für Kinder, die jetzt wissen, dass es Österreicher in der NHL gibt. Vielleicht denken sie sich: Wenn es die geschafft haben, kann ich es auch schaffen. So ist es zumindest mir gegangen. Ich habe gesagt, der Thomas Vanek ist in der NHL. Warum sollte ich das nicht auch erreichen können?"

NHL-Profis: Die Stars in der Erste Bank Liga

Thomas Vanek
(Buffalo/Ö) kam in zwei Spielen für Graz auf 1 Tor, verschoss drei Penaltys.
Andreas Nödl

(Carolina/Ö) ist ohne Scorerpunkt. Innsbruck verlor mit Nödl aber bei Fehervar nur knapp und siegte in Graz.
Michael Grabner

(NY Islanders/Ö) traf schon nach 13 Minuten für Villach im ersten Spiel gegen Dornbirn (4:3).
Jan Mursak

(Detroit/Slo) hat nach vier Spielen für Laibach zehn Assistpunkte.
Bryan Bickel

(Chicago/Kan) kam beim 3:5 von Znaim gegen Laibach auf einen Assist.
Corey Potter

(Edmonton/USA) debütierte beim 2:0 der Vienna Capitals gegen Zagreb mit einer überzeugenden Leistung.

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