1:6 - Schweden zeigte Österreich die Grenzen auf

Klefbom besiegt Swette zum 2:0 für Schweden
Titel-Mitfavorit Schweden war viel zu stark. Am Dienstag wartet Frankreich.

Nur damit kein falscher Eindruck entsteht: Österreich hat am Sonntag gegen Schweden nur (!) mit 1:6 (0:3, 0:3, 1:0) verloren. Das ist kein Erfolg. Aber auch kein Grund, um niedergeschlagen zu sein. Das ist die Papierform.

Schweden gehört mit Kanada und Russland in den engen Kreis der Titelanwärter. Im Kader des Tre-Kronor-Teams gibt es die Erfahrung von 2492 NHL-Spielen, von 290 Partien bei Weltmeisterschaften und 22 bei Olympischen Spielen. Zum Vergleich die Österreicher in der gleichen Reihenfolge: 135, 141 (inklusive B-WM), 28. Und: Diese Spieler der Schweden trainierten in ihrer Jugend sicher doppelt so viel wie ihre österreichischen Gegner.

Dennoch: Österreich hat sich phasenweise gut verkauft. Zum Beispiel in den ersten 16 Minuten. Mit einer konsequent eingehaltenen Taktik hielt das Team die starken Schweden vom Tor fern und kam selbst zu Chancen. Wenn auch nur zu kleinen. Nach zwölf Minuten stand es 6:3 an Torschüssen – für Österreich.

Es war aber vermessen, auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, es könnte so weitergehen. „Ich bin froh, wie wir diese Phase überstanden haben. Das hätte in beide Richtungen gehen können“, sagte Schwedens Teamchef Pär Marts.

„Die nächsten 25 Minuten hat Schweden exzellent gespielt“, sagte Österreichs Teamchef Daniel Ratushny. „Sie waren dann in allen Belangen überlegen.“ Und die Schweden setzten diese Überlegenheit in Tore um. Nashville-Stürmer Forsberg versenkte den Puck im Kreuzeck – 1:0 (14.). Mit einem Doppelschlag innerhalb von 41 Sekunden kurz vor Drittelende erhöhte Schweden auf 3:0. Mühlstein verlor bei einem Check hinter dem Tor den Puck, den Pass von Lundqvist verwertete Klefbom zum 2:0 (19.). Nach einem Solo von Lander zum 3:0 gab es keinen Zweifel mehr am Ausgang des Spiels (20.). Auch deshalb nicht, weil Österreich Chancen nicht verwertete.

Thomas Raffl schob in Minute 29 den Puck am leeren Tor vorbei, im Gegenzug traf Forsberg zum 4:0 (29.). Zwei Minuten später stand es 6:0 für die Schweden. Lindström fing einen Querpass von Lebler ab und traf zum 5:0 (30.). Nachdem Geier freistehend vergeben hatte, lief Forsberg zwischen zwei österreichischen Verteidigern durch und erzielte mit dem 6:0 sein drittes Tor (32.).

Zu diesem Zeitpunkt wurde Tormann Swette von Starkbaum ersetzt. Ab jetzt ging es nur noch darum, nicht zweistellig zu werden. Das gelang. „ In der zweiten Pause haben wir aufeinander eingeredet und uns motiviert. Wie man am letzten Drittel gesehen hat, ist das gelungen“, sagte Lebler.

Heinrich traf noch zum 1:6 (51.). Gut 60 Prozent der 14.051 Fans in Prag sprangen auf und riefen „Ausgleich“. Lustig.

Das Video der IIHF

Am Dienstag gegen Frankreich

Die Österreicher werden den freien Montag gut für die Regeneration brauchen können. Am Dienstag, 20.15 Uhr, steigt das für den Klassenerhalt enorm wichtige Duell mit Frankreich. Nach den zwei Punkten gegen die Schweiz wäre ein Sieg gegen die Franzosen mehr als nur die halbe Miete.

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