Capitals-Präsident: "Das Potenzial war immer da"

Finalduell: Salzburg (li. Trattnig) ist gegen die Capitals (MacArthur) Favorit.
Hans Schmid zieht vor dem Liga-Finale gegen Salzburg Bilanz.

Der Mittwoch war erst 15 Minuten alt, als rund 150 Fans der Capitals den Spielern bei der Ankunft vor der Albert-Schultz-Halle einen Empfang bereiteten. Die Wiener kamen mit einem 2:1-Erfolg und dem dritten Finaleinzug in der Klubgeschichte im Gepäck aus Linz zurück. Trainer Jim Boni, dessen Vertragsverlängerung nur noch Formsache ist, filmte mit seinem Handy die neue Welle der Euphorie in Kagran. Noch vor wenigen Wochen waren die Capitals von den eigenen Fans ausgepfiffen worden.

Im KURIER-Interview spricht Capitals-Präsident Hans Schmid über den Trainerwechsel im Februar und die Chancen gegen Red Bull Salzburg.

KURIER: Herr Schmid, haben Sie so eine Entwicklung in den letzten Wochen erwartet?

Hans Schmid: Ich habe mit dem Engagement von Jim Boni erwartet, dass wir ins Semifinale kommen. Die Mannschaft hat zu Saisonbeginn toll gespielt, ist aber dann auf eine schiefe Ebene gekommen. Aber: Das Potenzial war immer da.

Was zeichnet Jim Boni aus?

Er kann die Leute motivieren. Er ist glaubwürdig, weil er mit uns Meister geworden ist und auch in Ingolstadt erfolgreich war. Tom Pokel war ausgebrannt und hat den Kontakt zur Mannschaft verloren. Ich habe gefühlt, dass einiges zu bewegen wäre, wenn wir das korrigieren.

Dennoch kommt der Finaleinzug überraschend, oder?

Ja. Ich habe angenommen, dass das Semifinale über sieben Spiele gehen würde. Nach den vier Siegen gegen Fehérvár habe ich mir gedacht, dass unsere Chancen gegen Linz steigen.

Was bedeutet das Finale für die Vienna Capitals?

Finanziell haben wir einen Vorteil: Wir haben mit dem Semifinale budgetiert. Ganz wichtig ist es für die Stimmung bei Fans und Sponsoren. Ich habe nach dem Sieg in Linz 45 SMS bekommen, mein Ziel ist mit dem Finale erreicht. Jetzt können sich die Spieler ein wenig ausruhen, dann werden wir sehen. Ich bin auch gegen Salzburg optimistisch.

Capitals-Präsident: "Das Potenzial war immer da"
Hans Schmid, Besitzer des Heurigen Mayer am Pfarrplatz und der größte Winzer Wiens, im Interiew. Wien, 15.04.2014
Weil im Vorjahr das Semifinale verpasst wurde, wurde das Budget gekürzt. Wird durch den Finaleinzug kommende Saison wieder mehr Geld investiert?

Die Einsparung war letztlich marginal, weil wir mit Gratton, Jessiman und Naglich drei Ausfälle gehabt haben, die wir ersetzen mussten. Wir werden bei diesem Budget bleiben. Wie man sieht, funktioniert es auch so. An die Budgets von KAC, Salzburg und Linz kommen wir sowieso nicht heran. Wir bleiben bei unserem Prinzip: Bei uns wird niemand mehr als 100.000 Euro netto verdienen. Es geht auch so. Gar nicht schlecht, wie man sieht.

Die Erfahrung hat gezeigt, dass der Kader für Liga und Champions League zu klein war. Wird es Änderungen geben?

Ja. Wir werden reden müssen, ob es nicht vom Reglement eine Lockerung gibt für die Teams, die in der Champions League spielen.

Beim Winter Classic in Klagenfurt kam das Thema Freiluftspiel in Schönbrunn auf. Ist das realistisch?

Es ist machbarer als man glaubt. Aber natürlich braucht man extra Sponsoren. Wir sind offen dafür.

Der Salzburger Weg ins Finale:

Viertelfinale: Salzburg – VSV 2:1, 5:6 n.V., 4:0, 2:1 n.V., 4:1
Semifinale: Salzburg – KAC 5:2, 4:3, 6:4, 3:2 n.V.

Der Wiener Weg ins Finale:

Viertelfinale: Fehérvár – Capitals 4:3, 4:1, 2:3, 1:2 n.V., 2:5, 1:2 n.V.
Semifinale: Linz – Capitals 3:2 n.V., 4:5 n.V., 3:4, 2:3, 1:2 n.V.

Finale (best of 7), Termine: 7. April (19.30) in Salzburg, 10. April (19.30) in Wien, 12. April (17.45) in Salzburg, 14. April (19.30) in Wien. Falls nötig: 17. April (19.30) in Salzburg, 19. April (17.45) in Wien, 21. April (19.30) in Salzburg

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