Berthold verlässt Österreichs Ski-Team

Viel war spekuliert worden, am Montagnachmittag kam die Bestätigung: Herren-Cheftrainer Mathias Berthold verlässt den Österreichischen Skiverband. „Ich habe mich aus privaten Gründen dazu entschieden, den Vertrag mit dem ÖSV nicht zu verlängern“, ließ der 48-jährige Vorarlberger in einer offiziellen Aussendung wissen. Er habe sowohl Angebote aus dem Ausland, als auch aus dem Nicht-Skibereich, bestätigte er gegenüber dem ORF. ÖSV-Sportdirektor Hans Pum bedauert den Abgang von Berthold nach vier Jahren. „Ich hab ihn schon als Rennläufer unter meinen Fittichen gehabt und sehr gemocht. Ihn später als Damentrainer geholt. Und ich habe ihn auch in den letzten Jahren bei uns als Herren-Cheftrainer sehr geschätzt.“ Während seiner Amtszeit gewannen die Ski-Herren zwei Mal Olympiagold, eine Olympia-Silbermedaille, drei Mal den Gesamtweltcup durch Marcel Hirscher und acht Medaillen bei Weltmeisterschaften.

Schicksal & Zukunft

Während Olympia in Sotschi musste Berthold vom Tod seiner Mutter erfahren. Nach diesem Schicksalsschlag hat er sich auch um sein Appartementhaus im Montafon zu kümmern. Weshalb Pum Verständnis für den Abschied zeigt: „Der Cheftrainer-Job ist bei uns verdammt stressig.“ Möglich, dass Berthold in den Diensten des Deutschen Skiverbandes nicht ganz so viel unterwegs sein muss. Der DSV bestätigt jedenfalls Gespräche mit dem früheren Erfolgscoach des Damen-Teams um Maria Höfl-Riesch. Alpindirektor Wolfgang Maier kann sich Berthold sehr gut als Nachfolger des scheidenden deutschen Herren-Trainers Karlheinz Waibel vorstellen. Womit Berthold dann „Gegner“ seines eigenen Sohnes wäre: Frederic wurde erst kürzlich österreichischer Abfahrts- und Kombi-Staatsmeister.

Wie Berthold verlässt auch Herren-Abfahrtstrainer Burkhart Schaffer den ÖSV. Er kehrt zurück nach Kanada, wo sich Ex-Weltmeister Eric Guay für das Comeback des Steirers stark gemacht hat. Gut möglich, dass der alpine Doppel-Abgang erst der Anfang von Rochaden im ÖSV war.

Mit Adler-Coach Alexander Pointner könnte schon der nächste prominente Trainer vor dem Absprung stehen. Zuletzt hatte Skisprung-Star Gregor Schlierenzauer öffentlich personelle Veränderungen gefordert.