Räikkönen und Ricciardo zurückversetzt

Räikönnen rutscht von Platz neun auf zehn.
Die beiden Fahrer verletzten bei der Boxenausfahrt im Qualifying die Regeln.

Titelanwärter Kimi Räikkönen (Lotus) und der Australier Daniel Ricciardo (Toro Rosso) sind in der Startaufstellung für den heutigen Formel-1-Grand-Prix von Kanada (20.00 Uhr/live ORF eins, RTL und Sky) jeweils um zwei Startplätze zurückversetzt worden. Grund ist eine Regelverletzung bei der Boxenausfahrt nach einer Unterbrechung wegen des Unfalls von Ferrari-Pilot Felipe Massa in der zweiten Phase des Qualifyings.

Räikkönen und Ricciardo hatten sich bei Hochbetrieb in der Box nicht in der richtigen Ausfahrtsreihe eingeordnet. Weil Räikkönens Strafe zuerst verhängt wurde, verlieren beide Piloten in der tatsächlichen Startaufstellung allerdings nur einen Platz. Der Finne rutscht von Platz neun auf zehn, Ricciardo von zehn auf elf. Beide profitierten voneinander.

Gegen Pastor Maldonado (Williams), Sergio Perez (McLaren) und Jean-Eric Vergne ( Toro Rosso) wurde wegen eines ähnlichen Vergehens ermittelt, sie kamen aber allesamt ohne Strafe davon. Aus der Pole Position geht Weltmeister Sebastian Vettel im Red Bull in den siebenten Saisonlauf.

Aktualisierte Startaufstellung
1. Reihe:
1. Sebastian Vettel GER Red Bull
2. Lewis Hamilton GBR Mercedes
2. Reihe:
3. Valtteri Bottas FIN Williams
4. Nico Rosberg GER Mercedes
3. Reihe:
5. Mark Webber AUS Red Bull
6. Fernando Alonso ESP Ferrari
4. Reihe:
7. Jean-Eric Vergne FRA Toro Rosso
8. Adrian Sutil GER Force India
5. Reihe:
9. Nico Hülkenberg GER Sauber
10. Kimi Räikkönen FIN Lotus *
6. Reihe:
11. Daniel Ricciardo AUS Toro Rosso *
12. Sergio Perez MEX McLaren
7. Reihe:
13. Pastor Maldonado VEN Williams
14. Jenson Button GBR McLaren
8. Reihe:
15. Esteban Gutierrez MEX Sauber
16. Felipe Massa BRA Ferrari
9. Reihe:
17. Paul di Resta GBR Force India
18. Charles Pic FRA Caterham
10. Reihe:
19. Jules Bianchi FRA Marussia
20. Max Chilton GBR Marussia
11. Reihe:
21. Giedo van der Garde NED Caterham
22. Romain Grosjean FRA Lotus **

* = Rückversetzung um zwei Startplätze (nicht korrekte Boxenausfahrt im Qualifying/Rückversetzung wegen Wechselwirkung nur für einen Platz wirksam) ** = Rückversetzung um zehn Startplätze (Kollision in Monaco)

Auch das Lob der Fahrer und Teams ist keine Garantie in der Formel 1. Der Große Preis von Kanada in Montreal wird von den Protagonisten sowie den Fans alljährlich zu den besten im Rennkalender gezählt, dennoch ist das Rennen in der kanadischen Metropole alles andere als gesichert in der Zukunft.

Der Vertrag der Streckenbetreiber mit Formel-1-Chefvermarkter Bernie Ecclestone läuft mit der kommenden Saison aus, der Abschluss eines avisierten Zehnjahresdeals lässt weiterhin auf sich warten – wohl, weil die kanadische Regierung in Ottawa keine öffentlichen Mittel in die von Ecclestone geforderte Erhöhung der Gebühren stecken will.

Derzeit fließen an die Königsklasse pro Jahr 15 Millionen US-Dollar (umgerechnet rund 11,2 Millionen Euro) aus Kanada, ein Drittel davon kommt aus Ottawa. Dass plötzlich kein Spielraum nach oben mehr da ist, um die von Ecclestone geforderten fünf Prozent Aufschlag und Modernisierungsarbeiten an der Strecke zu decken, soll die übrigen Partner nach Informationen der Lokalpresse überrascht haben.

Obwohl die Stadt offiziell nur eine Million Dollar trägt, sind die tatsächlichen Investitionen wohl um einiges höher.

Lohnendes Beispiel

Hinzu kommt, dass ein weiteres Drittel aus einem privaten Tourismusfonds kommt, in den unter anderem die Hoteltaxe in Montreal einfließt. Der Grand Prix von Kanada ist nämlich allen Gegenbeispielen zum Trotz ein lohnendes Geschäft. Hochrechnungen gehen davon aus, dass rund 13 Millionen Euro an direkten Steuern generiert werden. Der gesamte wirtschaftliche Vorteil soll sich – etwa durch zusätzliche Arbeitsplätze oder kostenlose Werbung für die Stadt als Reiseziel – auf geschätzte 77 Millionen Euro belaufen. Das stimmt Insider und Rennsportbefürworter zuversichtlich für die Verhandlungen.

Pikanter Streit

Die Rennställe bewegt derweil ein ganz anderes Thema: der Reifentest von Mercedes vor wenigen Wochen in Barcelona. Das Werksteam muss sich in der Causa ja vor einem externen Tribunal verantworten, eine Strafe droht. Währenddessen plädiert Konkurrent Ferrari für eine Lockerung des Testverbots. Die Scuderia nannte die vierwöchige Sommerpause als passende Gelegenheit für zusätzliche Tests.

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